Leukozytenwerte infolge einer Entzündung der Leber

Die Krankheit Hepatitis, die Entzündung der Leber, besitzt Auswirkungen auf die Konzentration und Funktionsweise der weißen Blutkörperchen. Mitunter sinkt die Zahl der Leukozyten bei Hepatitis, die Konzentration steigt oder die weißen Blutkörperchen verursachen die Lebererkrankung.

Es existieren unterschiedliche Ursachen, die eine Hepatitis auslösen. Das wiederum entscheidet, wie sich die Konzentration der Leukozyten im Blut im Verlauf der Krankheit verändert. Oftmals verursachen Viren eine Hepatitis. Darüber hinaus gilt die sogenannte Autoimmunhepatitis als häufiger Grund für eine Entzündung der Leber.

Leberentzündung bei Viren

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Leukozyten-Konzentration bei einer durch Viren ausgelösten Hepatitis

Hinsichtlich der Viren unterteilt die Medizin zwischen mehreren Gruppen der Hepatitis-Viren sowie sonstigen Erregern, die nicht zu einer der Gruppen gehören.

Die Hepatitis-Viren umfassen alle bekannten Erreger, welche die Leber befallen und dort eine Entzündung hervorrufen. Die insgesamt fünf Gruppen unterscheiden sich hinsichtlich des Schweregrads und der Dauer. Dennoch zeigt sich oft ein identisches Bild beim grundsätzlichen Verlauf der Krankheit. Das gilt insbesondere für die Leukozyten.

 

Zytokine locken weiße Blutkörperchen an und sorgen zunächst für Leukozytose

Zu Beginn der Hepatitis greifen die Viren Zellen der Leber an und zerstören sie. Infolge der Infektion durch die Viren setzt der Körper Entzündungsmediatoren frei. Die Stoffe rufen eine Reaktion des Immunsystems auf die Entzündung aus. Im Fall der Leukozyten bei Hepatitis spielen vor allem die Zytokine eine wichtige Rolle. Sie locken Leukozyten und Makrophagen in das entzündete Gewebe der Leber. Besagte Makrophagen stellen eine besondere Form der Leukozyten dar: Die sogenannten Fresszellen beseitigen Eindringlinge durch einen verdauungsähnlichen Vorgang.

Anschließend zeigt der Körper allgemeine Zeichen einer Entzündung. Dazu gehört beispielsweise die Leukozytose, eine Zunahme der Konzentration der weißen Blutkörperchen. Die Ärzte sprechen von einer Leukozytose, wenn die Anzahl der Leukozyten die Grenze von 10.000 Stück bei Frauen oder 11.500 Stück bei Männern pro Mikroliter Blut übersteigt.

Leukozytopenie: Anzahl der Leukozyten sinkt nach der Hepatitis

Nach einer Hepatitis stellt sich oftmals der umgekehrte Fall ein. Infolge der infektiösen Erkrankung und des dadurch erhöhten Bedarfs an Leukozyten sinkt die Konzentration der weißen Blutkörperchen im weiteren Verlauf der Hepatitis unter ihr Normal-Niveau. Der zugehörige medizinische Fachbegriff trägt den Namen „Leukozytopenie“ (oft mit Leukopenie abgekürzt), die ab dem Grenzwert von 4.000 Zellen pro Mikroliter Blut vorliegt.

Die reduzierte Zahl der Leukozyten weist auf die Hepatitis hin und unterstützt deshalb die Diagnose der Leberentzündung. Der Arzt nimmt dem Patienten Blut ab und leitet es an ein Labor weiter. Die dort tätigen Experten erstellen ein Blutbild, das die Konzentration der verschiedenen Bestandteile auflistet. Anhand der Werte stellt der Arzt fest, ob, und in welchem Ausmaß, die Leukozyten von ihrem normalen Niveau abweichen.

 

Erhöhte Leukozyten-Zahl bei einer durch das Epstein-Barr-Virus ausgelösten Hepatitis

Neben den Hepatitis-Viren existieren andere Erreger, bei denen ebenfalls – zusätzlich zu anderen Symptomen – eine Hepatitis droht. Hierzu zählt beispielsweise das Epstein-Barr-Virus. Es verändert die Leukozyten-Konzentration infolge einer Infektion. Das Epstein-Barr-Virus erhöht in den meisten Fällen die Leukozyten, insbesondere die B-Lymphozyten.

 

Hepatitis ohne Viren: Fettleber-Hepatitis geht mit Anstieg der Leukozyten einher

Eine Sonderform der vorgestellten Leberentzündung stellt die sogenannte Steatohepatitis dar. Hierbei liegt keine durch Viren oder andere Erreger ausgelöste Infektion vor. Stattdessen besitzt der Patient bereits eine Fettleber, in der eine entzündliche Reaktion entsteht.

Die als Fettleber-Hepatitis bekannte Krankheit wirkt sich auf die Konzentration der weißen Blutkörperchen aus: Es kommt zu einem leichten Anstieg der Leukozyten bei Hepatitis. Folglich diagnostiziert der Arzt bei einer Untersuchung des Blutes eine Leukozytose.

Autoimmunhepatitis: T-Zellen der Leukozyten greifen die Leber an

Als weitere besondere Ausprägung von Hepatitis gilt die sogenannte Autoimmunhepatitis (kurz AIH). In diesem Fall gilt das Immunsystem als Auslöser der Entzündung der Leber. Das Organ verliert seine Immuntoleranz, weswegen der Körper seine eigenen Leberzellen angreift. Es handelt sich um eine seltene Krankheit, die entweder akut oder chronisch auftritt.

Erneut spielen die Leukozyten bei der Hepatitis eine Rolle. Aufgrund der nicht mehr vorhandenen Immuntoleranz beginnen die T-Zellen mit Angriffen auf Antigene, die sich auf der Leberzellen-Membran befinden. Dadurch kommt es zur Entzündung und eine Hepatitis liegt vor. Die angesprochenen T-Zellen (ausgeschrieben T-Lymphozyten) gehören zu den weißen Blutzellen. Folglich verantworten bei der erläuterten Autoimmun-Krankheit Leukozyten die Hepatitis.

Zusammengefasst verändert sich oftmals die Anzahl der Leukozyten bei Hepatitis. Lösen Hepatitis-Viren die Entzündung der Leber aus, zeigen sich folgende Schwankungen bei den weißen Blutkörperchen:

  • Zunächst erhöhen sich die Leukozyten.
  • Aufgrund des gestiegenen Bedarfs der weißen Blutkörperchen sinkt ihre Konzentration später unter das Normal-Niveau.

Im speziellen Fall der Autoimmun-Hepatitis stellen die Leukozyten mit ihren T-Zellen den Grund der Leberkrankheit dar.

 

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weitere Infos:

http://www.immuntherapie.com/krebsimpfung0.html  (Dentrische Zellen bei der Krebsbekämpfung)