Wie reagieren die Leukozyten bei Brustkrebs?
Wie bei allen Krebsarten wachsen bei Brustkrebs die Zellen schnell und bilden Mutationen. Bei diesen handelt es sich um die Krebszellen. Um die Fremdkörper zu bekämpfen, bildet der Organismus eine Vielzahl von weißen Blutkörperchen. Zuerst vermehren sich diese Leukozyten bei Brustkrebs sprunghaft. Speziell betrifft dies die Granulozyten. Die „Fresszellen“ bestehen als Untergruppe der weißen Blutzellen. Die ansteigende Produktion der Leukozyten hält der Organismus ausschließlich eine kurze Zeit aufrecht. Eine Leukopenie folgt.
Zu Beginn der Krankheit – erhöhte Leukozytenwerte
Die weißen Blutkörperchen sorgen im Körper für die Vernichtung von Erregern und Fremdstoffen. Mutierte Zellen greifen die Leukozyten ebenfalls an. Am Anfang einer Brustkrebs-Erkrankung bildet sich im Bereich des Brustgewebes ein Geschwür. Vorerst bleibt der Tumor klein. Hierbei steigt die Konzentration der Leukozyten im Blut. Die vermehrte Anzahl resultiert aus dem steigenden Bedarf der weißen Blutzellen. Je mehr Krebszellen entstehen, desto mehr Leukozyten produziert der Organismus.
Die Zahl der Leukozyten bei Brustkrebs steigt an, bis sie den Normwert überschreitet. Die gesteigerte Konzentration vermag der menschliche Organismus ausschließlich für einen bestimmten Zeitraum aufrechtzuerhalten. Auf lange Sicht sinken die Leukozyten bei Brustkrebs, bis sie unterhalb des normalen Wertes liegen. In diesem Fall sprechen die Ärzte von einer Leukopenie. Die eigentliche Behandlung der Erkrankung führt im gleichen Fall zu einer verringerten Anzahl der weißen Blutzellen.
Warum sinkt der Leukozytenwert bei Brustkrebs?
Eine Leukopenie liegt vor, wenn sich der Leukozytenwert im unteren Grenzwert aufhält. Dabei beträgt die Anzahl der weißen Blutkörperchen weniger als 4.000 Stück pro Mikroliter Blut. Bei Brustkrebs zeigen sich die Leukozyten erniedrigt, weil die Nachproduktion stockt. Diese verminderte Konzentration sorgt für schwerwiegende gesundheitliche Folgen. Die Immunabwehr der Patienten zeigt sich geschwächt. Aus dem Grund gelangen Viren, Bakterien oder andere Antigene schneller in den Organismus.
Auch Folge-Infektionen stellen eine Auswirkung der niedrigen Leukozyten-Konzentration bei Brustkrebs dar. Somit leiden die Betroffenen in der Regel häufiger an bakteriellen und viralen Infekten. Die Behandlung der Krebs-Erkrankung bringt eine weitere Senkung der Leukozytenzahl mit sich. Dies liegt vorwiegend an der Chemotherapie, bei der die Patienten verschiedene Arzneien verabreicht bekommen.
Häufig handelt es sich um Zytostatika. Diese greifen nicht ausschließlich die mutierten Krebszellen an. Bei den weißen Blutzellen kommt es zu einer gehemmten Produktion. Liegt der Wert der Leukozyten bei Brustkrebs unter 3.000 Stück pro Mikroliter Blut, unterbrechen die Mediziner die Behandlung. Diese setzen sie erst fort, wenn sich die weißen Blutzellen auf mindestens 4.000 Leukozyten pro Mikroliter Blut regenerieren.
Die Chemotherapie sorgt in der Regel vor einer Operation dafür, dass sich der Tumor verkleinert. Die weißen Blutzellen bleiben nach einem operativen Eingriff bei den Patientinnen im niedrigen Bereich. Dies liegt an der Folge-Behandlung mit dem Medikament Taxol. Die Arznei vermeidet eine weitere Verbreitung der Krebszellen. Als Zytostatikum sorgt es im gleichen Fall für eine verringerte Produktion der Leukozyten bei Brustkrebs.
Das New England Journal of Medicine veröffentlichte Anfang 2015 eine Studie zur „adjuvanten Chemotherapie bei Brustkrebs“
( weiter zur Studie: http://www.praxis-sacher.de/index.php?id=52&tx_ttnews%5Btt_news%5D=2&tx_ttnews%5BbackPid%5D=49&cHash=724e17b330).
Die Autoren der Studie, Dr. Larry Norton und Dr. Eric Winer, gehören dem Konsortium „CALGB Cancer & Leukemia Group B“ an. Sie bewiesen die mangelnde Wirkung des Taxols. Andere Zytostatika hemmen die Produktion der Leukozyten weniger stark. Daher gelten sie als gute Alternative zu diesem Medikament.
Steigt der Leukozytenwert nach der Krebs-Behandlung?
In der Regel erholt sich die Konzentration der Leukozyten nach dem Brustkrebs und dem darauf folgenden Eingriff. Dabei erreichen die Werte den normalen Bereich. Die Immunabwehr zeigt sich wieder gestärkt, sodass das Risiko von Folge-Infektionen sinkt. Kommt es zu einem erneuten Ausbruch der Erkrankung, weisen die erniedrigten Leukozyten zeitnah darauf hin. Daher konsultieren die Betroffenen regelmäßig ihren behandelnden Arzt.
Ein sprunghafter Anstieg der weißen Blutzellen weist ebenso auf eine Komplikation hin wie ein stetiger Abfall der Leukozyten-Anzahl. Die regelmäßigen Blut-Untersuchungen erhalten für die Patientinnen aus diesem Grund eine hohe Priorität.
Die Leukozyten bei Brustkrebs zusammengefasst
Bei Brustkrebs bilden sich im Bereich des Brustgewebes mutierte Krebszellen. Um diese zu bekämpfen, produziert der Organismus eine Vielzahl von weißen Blutkörperchen. Speziell zu Beginn der Erkrankung kommt es zu einem sprunghaften Anstieg der Leukozyten. Deren vermehrte Produktion hält der Körper ausschließlich einen kurzen Zeitraum aufrecht. Danach sinkt die Anzahl der Leukozyten bei Brustkrebs. Eine Leukopenie entsteht. Die Behandlung der Krankheit hemmt die Zell-Produktion ebenso.
weiterführend:
https://www.leukozyten-info.de/zuniedrig#Zu-wenig-Leukozyten-im-Fall-von-Krebs
https://www.krebsinformationsdienst.de/behandlung/chemotherapie-nebenwirkungen.php