Die chronische Leukämie nennt sich chronische myeloische Leukämie (CML) oder kurz chronische Myelose. Dabei handelt es sich um eine im Regelfall genetische Beschädigung im Knochenmark, der eine vermehrte Bildung von Leukozyten folgt. Leukozyten sind besser bekannt als die weißen Blutkörperchen. Diese häufen sich speziell als Granulozyten im Blut und im blutbildenden Knochenmark.

Leukämie Symptome [hr style=“single“]

Die chronische Leukämie – genetische Schädigung im Knochenmark

Anfänglich tritt die Krankheit symptomlos auf. Sie existiert in Form einer chronischen myeloproliferativen Erkrankung (MPE), die aus Anomalien in den Stammzellen resultiert.

In der Regel verbessern neue Behandlungsformen die Prognosen der CML. Mithilfe zielgerichteter Therapien entstehen relativ wenige Nebenwirkungen.

Erste Anzeichen für eine CML

Betroffene, die an CML erkranken, zeigen zunächst keine Symptome. Anzeichen treten im Normalfall erst während einer Blutuntersuchung auf. Da keine oder ausschließlich geringe Anzeichen vorliegen, erscheint CML bei der Blutbildbestimmung als Zufallsbefund. Diagnostiziert der Arzt verändertes Erbgut, liegt eine chronische Leukämie vor. Blutkörperchen, die als Sauerstoff-Transporteure im Blut fungieren, verringern sich bei der CML.

Es kommt im schlimmsten Fall zu einer Blutarmut (Anämie). Um die genaue Krankheit zu bestimmen und ihren Verlauf zu untersuchen, hilft ein Differenzialblutbild. Hierbei erfolgt die Bestimmung der weißen Blutkörperchen nach Art und Anzahl. Speziell bei der CML präsentieren sich in diesem Blutbild ausgereifte Granulozyten und unreife Vorläuferzellen.

 

Der Krankheitsverlauf teilt sich in drei Phasen. Am Anfang steht die chronische Phase. Sie verläuft langsam und schleichend. Neben der Leukozytose kommt es in der Regel zu einer Vergrößerung der Milz. Dies verdrängt die gesunde Blutbildung aus dem Knochenmark.

Eine extramedulläre Blutbildung in Milz und Leber folgt. Die Akzelerations-Phase leitet den Übergang zwischen chronischer Phase und Blastenschub ein. Durch eine Anämie verschlechtert sich der Gesundheitszustand. Relativ plötzlich schließt sich der Blastenschub an. Ohne Behandlung endet dieses Stadium mit dem Tod.

 Therapien und Behandlungsaussichten bei CML

Behandlungserfolge bei einer chronischen Leukämie gelten heute nicht länger als Seltenheit. Einen Meilenstein in der Therapie stellen die Tyrosinkinase-Hemmer dar. Sie verhelfen Patienten, die an chronischer Leukämie leiden, zu einem langen und verhältnismäßig schmerzfreien Leben.

Der lebensbedrohliche Blutkrebs entwickelt sich durch sie zu einer gut behandelbaren Krankheit. Ein Ziel der Behandlung besteht darin, die Beschwernisse zu kontrollieren. Dabei bildet die Reduzierung und im Idealfall die Beseitigung der Leukämiezellen das Hauptbestreben.

Um CML zu heilen, benötigen Betroffene eine Blut-Stammzelltransplantation. Es kommt hierbei zu einer vollständigen Auswechselung des Knochenmarks. Die allogene Transplantation präsentiert sich nicht bei allen Patienten als Behandlungsform. In der Regel besteht eine Schwierigkeit darin, einen geeigneten Spender zu finden. Weiterhin birgt diese Therapie lebensbedrohliche Risiken. Die Möglichkeit besteht, dass der Körper eine Gegenreaktion auf die gespendeten Stammzellen zeigt.

Im Gegensatz wirkt die zielgerichtete Therapie innerhalb der Krebszelle. Der gewünschte Effekt entsteht direkt an dem krebsauslösenden Komplex. Das BCR-ABL-Eiweiß verantwortet die chronische Leukämie. Sie existiert als eine Tyrosinkinase und begünstigt das unkontrollierte Vermehren der Leukämiezellen.

Ein Tyrosinkinase-Hemmer blockiert dieses Eiweiß und stoppt den Anstieg der schädlichen Zellen. Betroffene nehmen die Hemmer lebenslang ein, um die CML stetig zu kontrollieren. Diese Standardtherapie garantiert nicht die Verträglichkeit für alle Erkrankten. Die Therapie-Vorgeschichte, Begleiterkrankungen und Unverträglichkeiten nehmen als individuelle Faktoren eine hohe Relevanz ein. Letztendlich bestimmt der Arzt unter Absprache mit dem Patienten, welche Therapie den größtmöglichen Behandlungserfolg der chronischen Leukämie aufweist. In einigen Fällen besteht die Möglichkeit, dass Therapien keine Wirkungen zeigen oder diese verlieren. Genetische Abweichungen behindern die Medikamenten-Wirkung.

Es handelt sich um eine Wirkstoff-Resistenz. Patienten stehen in einem solchen Fall alternative Therapien zur Verfügung. Eine normal hohe Lebenserwartung bei guter Lebensqualität erscheint nicht abwegig.

 Literatur und Lizenzen:

 © petrabarz – Fotolia.com

veröffentlicht von: Anna Nilsson,