Welche Symptome deuten bei Kindern auf eine Leukämie hin?

Die Symptome bei Kindern, die an Leukämie erkrankten, stehen in Zusammenhang mit dem Blut und seinen Funktionen. Die Ursache dafür liegt in der Veränderung der Zusammensetzung desselben.

Erkrankt ein Kind an akuter myeloischer Leukämie (AML) entwickelt es innerhalb weniger Wochen diverse Symptome. Mediziner führen dies auf die rasche Ausbreitung der bösartigen (malignen) Zellen im Knochenmark und an weiteren Körpergeweben und -organen zurück.

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Die akute myeloische Leukämie und dessen Symptome bei Kindern

Die Leukämiezellen im Knochenmark teilen sich ungehindert und beeinträchtigen die Produktion der normalen Blutzellen. Es entsteht ein Mangel bei den für den Sauerstoff-Transport verantwortlichen Erythrozyten. Als Folge davon leiten sich allgemeine Symptome ab. Dazu gehören:

  • Spielunlust,
  • eine durch eine Anämie bedingte Blässe sowie

Neben dem Mangel an roten Blutkörperchen (Erythrozyten) reduzieren sich die zu den Leukozyten (weißen Blutkörperchen) gehörenden Granulozyten sowie Lymphozyten oder sie erweisen sich als funktionsuntüchtig. Mit Fieber (Körpertemperatur von mehr als 38,5 Grad Celsius) begleitete Infektionen machen sich breit. Die bisher genannten Symptome treten bei über 60 Prozent der an Leukämie erkrankten Kinder auf und zeigen sich somit häufig.

Thrombozyten sorgen für eine schnelle Gerinnung des Blutes. Mangelt es an den Blutplättchen, kommt es bei 20 bis 50 Prozent der betroffenen Kinder zu:

  • blauen Flecken,
  • Petechien (punktförmigen Einblutungen der Haut),
  • schwer stillbaren Zahnfleisch- und Nasen-Blutungen und
  • selten zu Hirnblutungen.

Des Weiteren klagen Kinder über Knochenschmerzen, die sich vor allem in den Armen und Beinen bemerkbar machen. Verantwortlich dafür zeigt sich die Vermehrung der malignen Zellen im Knochenmark sowie in den Hohlräumen der Knochen. Kleinere Kinder verweigern infolge dessen das Laufen.

Maligne (bösartige) Zellen reichern sich in verschiedenen Organen wie den Lymphknoten (Nodus lymphaticus), der Leber und der Milz an, sodass sich diese vergrößern und zu Schmerzen in beispielsweise dem Bauch (Abdomen) führen.

Bei unter zehn Prozent der noch jungen Patienten befällt die Erkrankung das Zentral-Nervensystem. Dies bewirkt Symptome wie:

  • Kopfschmerzen,
  • Gesichts-Lähmungen (Fazialis-Lähmung),
  • Erbrechen,
  • Seh-Störungen.

Kinder mit Hyperleukozytose als Auswirkung der akuten myeloischen Leukämie fallen durch Atemnot auf. Als weitere Symptome bei Kindern mit dieser Leukämie-Form zeigen sich selten Chlorome, zu denen Myeloblastome und Myelosarkome gehören. Diese tumorförmigen Ansammlungen maligner Zellen in den Lymphknoten, den Knochen, in der Haut und um die Augen herum zeigen sich teils in eigentümlich grüner Farbe. Zudem kommt es selten zu einer Vergrößerung eines oder beider Hoden (Testis) sowie zur Gingiva-Hyperplasie (Zahnfleisch-Wucherung).

Mögliche Symptome unter denen Kinder mit akuter lymphoblastischer Leukämie leiden sowie dessen Häufigkeit

Die mit 80 Prozent bei Kindern häufigste Form des Blutkrebses, die akute lymphoblastische Leukämie, geht mit ähnlichen Symptomen einher wie die akute myeloische Leukämie. Welche das sind, lesen Sie in folgender Tabelle. Beachten Sie, dass die Prozent-Angaben in diversen Quellen etwas differieren.

 

Symptome Häufigkeit
durch Blutarmut (Anämie) bedingte Blässe 80 Prozent
allgemeine Symptome:– allgemeine Abgeschlagenheit (Erschöpfung)

– Lustlosigkeit

– Müdigkeit

– Krankheitsgefühl

sehr häufig
Infekte in erhöhter Anzahl häufig
mangelnder Appetit, Bauchschmerzen durch Hepatosplenomegalie, die Organ-Vergrößerungen von Leber (Hepar) und Milz (Splen) bezeichnet 60 Prozent
alleinige Vergrößerung der Milz (Splenomegalie) 63 Prozent
Blutungsneigung aufgrund eines Mangels an Thrombozyten (Blutplättchen)Als Symptome zeigen sich blaue Flecken, Petechien (punktförmige Haut-Einblutungen), Nasen- und Zahnfleischbluten (schwer zu stoppen). 48 Prozent
Lymphknoten-Schwellungen (Lymphadenopathie) am Hals, Leiste und in den Achselhöhlen 63 Prozent
Schmerzen in den Gelenken und Knochen 23 Prozent
Befall des Zentral-Nervensystems mit– Kopfschmerzen

– Hirnnerven-Lähmungen

– Erbrechen

– Störungen des Sehvermögens

3 Prozent
Zunahme der Größe der Hoden (Testis) sehr selten
Atemnot (Dyspnoe) durch Vergrößerungen der Lymphknoten im Brustraum oder der Thymusdrüse 7 Prozent
Fieber (über 38,5 Grad Celsius) 61 Prozent

 

Die chronisch myeloische Leukämie und dessen Symptome bei Kindern

Die chronisch myeloische Leukämie diagnostizieren die Ärzte bei Kindern selten. Sie betrifft lediglich drei bis fünf Prozent der an Blutkrebs erkrankten Kinder. Der Arzt vermutet eine solche Krankheit bei auffälliger Blässe des Kindes, einer vergrößerten Leber unterschiedlicher Größen-Ordnung sowie einer ausgeprägt ausgedehnten Milz.

 

Die Leukämie-Symptome bei Kindern in der Zusammenfassung

Die am häufigsten diagnostizierten Leukämien bei Kindern bilden die akuten Formen. Achtzig Prozent der kleinen Patienten erkranken an der akuten lymphoblastischen Leukämie. Zunächst bemerkt niemand die Erkrankung des Kindes, denn sie verursacht im Anfangs-Stadium keine Symptome. Im fortgeschrittenen Stadium besteht eine gestörte Blutbildung. Das Kind fällt durch Blässe, blaue Flecken und einer gestörten Blutgerinnung auf. Zudem neigt es zu häufigen Infektionen und Temperaturen, die 38,5 Grad Celsius übersteigen.

weitere Informationsquellen:

http://www.kinderkrebsinfo.de/erkrankungen/leukaemien/pohpatinfoaml120060414/allgemeine_informationen/krankheitszeichen/index_ger.html

http://www.medizinfo.de/krebs/kinder/leukaemie.shtml

http://www.gesundheitsforschung-bmbf.de/de/514.php