Warum steigen bei der Fibromyalgie die Leukozyten an?

Bei der Fibromyalgie – auch Fibromyalgiesyndrom genannt – handelt es sich um eine chronische, oftmals therapieresistente Erkrankung. Die Betroffenen leiden unter starken Schmerzen, die in wechselnder Lokalisation auftreten.

 

Häufig manifestieren sie sich in der Muskulatur, den Gelenken oder am Rücken. Neben charakteristischen Begleitsymptomen wie Abgeschlagenheit kommt es durch die Fibromyalgie zu Leukozyten Werten, die über die Normgrenze ansteigen. Der Grund besteht darin, dass das Phänomen zu den rheumatischen Krankheiten gehört. Bei diesen Autoimmunerkrankungen vermehren sich die Antikörper, um den Entzündungsprozess im Körper zu stoppen.

Blutzirkulation
Blutzirkulation Copyright: digitalista, Bigstockphoto

 

Fibromyalgie – wie und warum entsteht sie?

Der veraltete Name des Krankheitsbilds hieß „generalisierte Tendomyopathie“, kurz GTM. Die Fibromyalgie geht mit pulsierenden Schmerzen und Druckempfindlichkeit einher. Ebenso leiden die Patienten unter:

  •  Morgensteifigkeit,
  •  Schlafstörungen,
  •  Müdigkeit,
  •  Schwellungsgefühlen an Händen und im Gesicht
  •  sowie Konzentrations- und Antriebsschwächen.

Mediziner setzen das Krankheitsbild nicht mit dem Begriff des „Weichteilrheumatismus“ gleich. Jedoch zählt es zu den gesundheitlichen Komplikationen, die der Sammelbegriff einschließt. Bei der chronischen Krankheit tritt die Pein in den Muskeln und im Bindegewebe auf. Zusätzlich klagen die Betroffenen über spezielle Schmerzpunkte, die „Tender Points“. Übersetzt bedeutet Fibromyalgie „Faser-Muskel-Schmerz“.

Definitive Ursachen des Phänomens kennen die Ärzte bislang nicht. Sie vermuten allerdings, dass genetische Komponenten eine Rolle spielen. Die Hypothese beruht auf dem Umstand, dass Fibromyalgien familiär gehäuft auftreten. Finden die Mediziner keine Krankheitsursache, sprechen sie von der idiopathischen Fibromyalgie. Resultiert das Leiden aus einer Grunderkrankung, beispielsweise aus einer Infektion, handelt es sich um die sekundäre Fibromyalgie.

Oftmals besteht die Krankheit als immunitätsbedingte Folge. Tritt sie im Zuge einer Infektion auf, weisen erhöhte Leukozyten auf die Fibromyalgie hin. Die Anzahl der weißen Blutzellen steigt bei den Patienten über die Normgrenze, da der Organismus körperinnere Entzündungen zu bekämpfen versucht.

Warum steigt die Anzahl der Leukozyten bei Fibromyalgie?

Als zum Kreis der rheumatischen Erkrankungen gehörend, geht die Fibromyalgie mit Leukozyten, deren Anzahl oberhalb des Normbereichs liegt, einher. Bei erwachsenen Patienten liegt die Normgrenze zwischen 4.000 und 10.000 weißen Blutzellen in einem Mikroliter Blut. Vermehren sich die Leukozyten bei Fibromyalgie, verweist dies auf den Entzündungscharakter der Krankheit. Durch eine Störung im Zentralnervensystem nehmen die Betroffenen Schmerzen in Muskel- und Gelenkfasern verstärkt wahr.

Entsteht im Gelenkbereich eine Entzündung, hervorgerufen von Fremdkörpern, Erregern oder einer Überbelastung, vervielfältigt sich das Schmerzempfinden. Dabei erkranken Frauen im Durchschnitt neunmal häufiger an der gesundheitlichen Komplikation als Männer.

Leiden Sie unter stechenden Schmerzen, deren Lokalisation sich scheinbar grundlos verändert, unterrichten Sie umgehend Ihren Hausarzt darüber. Um eine Diagnose zu stellen, nimmt er im Zuge der Anamnese eine Blutuntersuchung vor. Dabei kontrolliert er die Konzentration der Arten weißer Blutzellen, wobei das Hauptaugenmerk auf den Lymphozyten liegt.

Durch den anhaltenden Schmerzreiz kommt es zu einer starken Belastung der körpereigenen Immunabwehr. Um diese zu stärken, produziert der Organismus vermehrt weiße Blutkörperchen.

Demnach stellen übermäßige Leukozyten bei der Fibromyalgie einen Abwehrprozess dar. Jedoch nehmen die „Selbstheilungskräfte“ des Körpers oft keinen Einfluss auf den Faser-Muskel-Schmerz. Die andauernde Überproduktion der Abwehrzellen hält Ihr Organismus nur über einen bestimmten Zeitraum aufrecht. Danach sinkt die Menge der weißen Blutzellen, bis unter Umständen eine Leukopenie auftritt.

Verbesserung des Immunsystems als Hilfe gegen Fibromyalgie

Eine Alternativbehandlung der Fibromyalgie besteht in der Mikroimmuntherapie, kurz MIT. Hierbei versuchen sie Mediziner, die Abwehrkräfte des Körpers direkt zu stärken. Daher zielt die Therapie darauf ab, die verringerte Anzahl der Leukozyten bei Fibromyalgie in den Normbereich zu bringen.

Zunächst führen Mikroimmuntherapeuten erneute Blutuntersuchungen durch, die die Arten der weißen Blutzellen bestimmen. Speziell konzentrieren sie sich auf die Lymphozyten-Typisierung. Mithilfe von Mikroimmuntherapeutika versuchen sie, die körpereigene Immunabwehr der Patienten zu unterstützen.

Dies funktioniert durch die Zusammensetzung der Arzneien. Diese beinhalten beispielsweise Immun-Botenstoffe, die Zytokine. In speziellen Sequenzen abgegeben, entsprechen diese der Reaktionsweise der Abwehrkräfte. Durch die Behandlungsmaßnahmen profitieren die Betroffenen von einer Besserung der Begleiterscheinungen. Das gestärkte Immunsystem verhindert die Müdigkeit, Verdauungsstörungen und mindert das Schmerzempfinden.

Des Weiteren lohnt es sich, die Immunabwehr durch eine gesunde Lebensweise, viel Schlaf und Bewegung zu fördern. Leiden Sie unter den pulsierenden Muskel- und Gelenkschmerzen, warten Sie beispielsweise „Schmerzpausen“ ab. In diesen gehen Sie langsam spazieren oder drehen eine kurze Runde auf dem Fahrrad. Dadurch vermeiden Sie, dass die Muskeln versteifen, was zu zusätzlicher Pein führt.

Patiententipps für die Behandlung der Fibromyalgie

Um den Faser-Muskel-Schmerz zu therapieren, verfolgen Mediziner und Therapeuten vier Ansätze. Zunächst gilt es, das Schmerzgedächtnis des Körpers „umzuprogrammieren“. Dazu unterbrechen die Ärzte Prozesse, aus denen die Chronifizierung der Pein erfolgt. Beispielsweise erfolgt dies mit Schmerzmitteln oder einer lindernden Schmerztherapie. Ebenso zielt die Behandlung darauf ab, die gestörte Funktion des Bewegungsapparats erneut herzustellen. Zu dem Zweck nehmen die Patienten an Krankengymnastik oder Übungen zur Muskellockerung teil.

Um die körpereigene Schmerzkontrolle zu stabilisieren, helfen Akupunktur oder die Elektrostimulationstherapie. Die anhaltenden Gelenk- und Muskelschmerzen wirken sich negativ auf die Psyche der Leidenden aus. Daher gehört die Psychotherapie zu den notwendigen Behandlungsmaßnahmen. In den Sitzungen lernen Sie beispielsweise den Umgang mit dem Schmerz und erhalten Ratschläge zur sozialen Reintegration.