Alle Blutwerte im Überblick

Hier finden Sie Ihre Blutwerte erklärt. Die Analyse der Blutwerte besitzt in der Medizin einen hohen Stellenwert. Zu den bekanntesten Werten gehören die Erythrozyten, die Leukozyten und die Thrombozyten.

Deren Häufigkeit im Blut messen Ärzte mithilfe eines großen Blutbildes oder kleinen Blutbildes. Die Zusammensetzung des Blutes stellt in Kombination mit auftretenden Symptomen ein wichtiges Hilfsmittel dar, um Krankheiten zu diagnostizieren.

Laborwerte Blutwerte
Blutwerte im Labor © Mediteraneo – Fotolia.com

Die Blutanalyse dient der Diagnose und liefert mit dem Blutbild zahlreichen unterschiedlichen Blutwerte. Für jeden Wert gibt es fest definierte Ober- und Untergrenzen. Im entsprechenden Bereich bewegen sich 95 Prozent der gesunden Menschen. Gewöhnlich gelten verschiedene Normbereiche für Männer und Frauen. Bei Kindern variieren die Blutwerte abhängig von ihrem Alter. Die Ärzte differenzieren zwischen einem kleinen und einem großen Blutbild. Bei Verdacht auf Störungen des Blutbildes oder Infektionen erfolgt eine Analyse des kleinen Blutbildes. Gleiches geschieht vor einer geplanten Operation. Das große Blutbild ergibt sich durch ein zusätzliches Differentialblutbild.

Speziell bei dem kleinen Blutbild gibt es Werte, die die Mediziner bei einer Untersuchung vorrangig beachten. Wenige Milliliter Vollblut reichen für die Analyse des kleinen Blutbildes aus. Die Untersuchung liefert Aufschluss über die Konzentration der einzelnen Blutzellen.Dabei gliedert sich das Resultat in Blutwerte für rote Blutkörperchen, die in der Fachsprache Erythrozyten heißen und weiße Blutkörperchen, die Leukozyten. Des Weiteren existieren in einem Blutbild die Blutplättchen. Die nennen Mediziner Thrombozyten.

Bestimmung eines Blutwertes

Werden einzelne Blutwerte bestimmt, können sie eine Aussage über die Konzentration von spezifischen Ionen, Eiweißen, Strukturproteine, Fette und Kohlenhydrate in Deinem Blut liefern.

Auch geben einzelne Blutwerte Auskunft über die Gerinnung, die Zusammensetzung der sogenannten festen Blutbestandteile (Blutkörperchen und Blutplättchen), über Hormone und Medikamente oder Rauschmittelrückstände in Deinem Blut. Auch bestimmte Marker und Antikörper können im Blut bestimmt werden und liefern Hinweise zu Infektionen oder schweren Erkrankungen.

Blutwerte Faktenblock:

  • Es gibt rund 180 unterschiedliche Blutwerte, die mit Hilfe einer Blutprobe bestimmt werden können
  • Für eine Diagnosestellung oder -Sicherung ist meist ein Zusammenspiel unterschiedlicher Blutwerte ausschlaggebend
  • Bereits ein einzelner Blutwert (zum Beispiel beim einem Mangel) kann eine Erklärung für Symptome wie Abgeschlagenheit oder Müdigkeit liefern
  • Blutwerte können Aufschluss über die Konzentration von Ionen, Eiweißen, Fetten, Kohlehydraten, Blutkörperchen und Blutplättchen, über die Gerinnung, über Hormone und Rückstände von Medikamenten oder Rauschmitteln geben.
  • Für die Bestimmung einzelner Blutwerte kommen unterschiedliche Messmethoden zum Einsatz

Alle Blutwerte:

Wert
Frau Mann Einheiten
Natrium 135 – 155 135 – 155 mval/l
Kalium 3,6-5,0 3,6-5,0 mval/l
Calcium 4,1-5,2 4,1-5,2 mval/l
Chlorid 95-110 95-110 mval/l
Kupfer 13,4-24,4 11,0-22,0 mval/l
Magnesium 1,4-2,0 1,4-2,0 mval/l
Glucose 70-110 70-110 mg/dl
Harnstoff-N 6-20 6-20 mg/dl
Kreatinin 0,8-1,2 0,9-1,4 mg/dl
Kreatinin-Clearance 98 – 156 95-160 ml/min
Harnsäure 2,5-5,7 3,5-7,0 mg/dl
Gesamteiweiß 6,6-8,3 6,6-8,3 g/dl
Triglyceride <200 <200 mg/dl
Cholesterin 140-200 140-200 mg/dl
Eisen 60-160 80-180 mikrog/dl
Ferritin 23-110 35-217 mikrog/l
GOT <15 <19 U/l
GPT <19 <23 U/l
CK-NAC 10-70 10-80 U/l
Myoglobin 19 – 56 21 – 98 ng/ ml
Troponin 0,01 – 0,08 0,01 – 0,08 ng/ml
LDH 266 – 500 266 – 500 U/l
alkalische Phosphatase 60-170 70-175 U/l
Gamma-GT <36 <64 U/l
GLDH <3 <4 U/l
CHE 3500-8500 3500-8500 U/l
Bilirubin gesamt < 1,1 < 1,1 mg/dl
Pankreasamylase 17-115 17-115 U/l
Fructosamin 2,0-2,8 2,0-2,8 mmol/dl
Bilirubin direkt <0,3 <0,3 mg/dl
Osmolalität 280-300 280-300 mosm/kg
HDL >35 >42 mg/dl
LDL <155 <155 mg/dl
Ammoniak 20-65 28-80 mikrog/dl
Lactat <16 <16 mg/dl
Phosphor 2,5-4,6 2,5-4,6 mg/dl
Gerinnung
Wert Frau Mann Einheiten
Quick 70-100 70-100 %
PTT 26-36 26-36 sec
PTZ 14-21 14-21 sec
Fibrinogen 180-350 180-350 mg/dl
AT3 70-120 70-120 %
PFA-Verschlußzeit, Collagen/Epinephrin 85-165 85-165 sec
PFA-Verschlußzeit, Collagen/ADP 71-118 71-118 sec
kleines Blutbild
Wert Frau Mann Einheiten
Leukozyten 4,4-11,3 4,4-11,3 Tsd./mikrol
Lymphozyten 20 – 40 20 – 40 %
Mixed 3-13 3-13 %
Neutrophile 45 – 85 45 – 85 %
Erythrozyten 4,1-5,4 4,5-6,0 Mill./mikrol
Hämoglobin 11,5-16,4 13,5-18,0 g/dl
Hämatokrit 35-45 36-48 %
MCV 76-88 76-88 fl
Hbe 28-32 28-32 pg
Thrombozyten 150-300 150-300 Tsd./mikrol
Retikulozyten 7-15 7-15 0/00
Differenzial- Blutbild
Wert Frau Mann Einheiten
Segmentkernige 45-80 45-80 %
Lymphozyten 20-40 20-40 %
Eosinophile 1-4 1-4 %
Monozyten 2-8 2-8 %
Anisozytose negativ negativ
Polychromasie negativ negativ
Retikulozyten 7-15 7-15 0/00
Rheuma Faktoren
Werte Frau Mann Einheiten
ASL < 200 < 200
RF < 40 < 40
CRP < 0,5 < 0,5 mg/dl
Blutsenkung < 25 < 15 mm/h
Medikamente
Werte Frau Mann Einheiten
Digoxin 0,8-2,0 0,8-2,0 mikrog/l
Digitoxin 10-30 10-30 mikrog/l
Theophyllin 8-30 8-30 mg/l
Hormone und Diabetes
Werte Frau Mann Einheiten
FT3 1,64 – 3,45 1,64 – 3,45 pg/ml
FT4 0,71 – 1,85 0,71 – 1,85 ng/dl
TSH basal 0,3 – 4,0 0,3 – 4,0 mI.E./l
TRH-Test 2-25 2-25 mI.E./l
Beta HCG < 10 < 10 I.U./l
Insulin 1,6 – 10,8 1,6 – 10,8 mU/l
Fructosamin 2,0 – 2,8 2,0 – 2,8 mmol/dl
HbA1c 4,2 – 6,2 4,2 – 6,2 %
Leberserologie
Wert Frau Mann Einheiten
Anti-HAV ( IgG / IgM) negativ negativ
Anti Hbs negativ negativ
Anti HBc ( IgG / IgM) negativ negativ
HBs-Antigen negativ negativ
Anti-HCV negativ negativ
Tumormarker
Werte Frau Mann Einheiten
PSA < 4,0 ng/ml
CEA < 5,0 < 5,0 ng/ml
Blut Gasanalyse
Wert Frau Mann Einheiten
pH 7,37-7,45 7,37-7,45
pCO2 32-43 35-46 mmHg
pO2 71-104 71-104 mmHg
BE -2 bis +3 -2 bis +3 mmol/l
Bikarbonat 21-26 21-26 mmol/l
O2-Sättigung 94-98 94-98 %
Proteine
Werte Frau Mann Einheiten
IgE <100 <100 IU/ml
IgG 700-1600 700-1600 mg/dl
IgA 70-400 70-400 mg/dl
IgM 40-230 40-230 mg/dl
Transferrin 200 – 360 200 – 360 mg/dl
Elektrophorese
Werte Frau Mann Einheiten
Albumin 55,3-68,9 55,3-68,9 %
Alpha1-Globulin 1,6 – 5,8 1,6 – 5,8 %
Alpha2-Globulin 5,9 – 11,1 5,9 – 11,1 %
Beta-Globulin 7,9 – 13,9 7,9 – 13,9 %
Gamma-Globulin 11,4 – 18,2 11,4 – 18,2 %
Urinstatus
Leukos < 25 < 25 Leu/mikrol
Erys < 2 < 2 Erys/mikrol
Plattenepithelien keine keine
Rundepithelien keine keine
Bakterien keine keine
Nitrit 0 0 mg/dl
pH-wert 6-7 6-7
Eiweiß < 10 < 10 mg/dl
Glucose 0 0 mg/dl
Aceton 0 0 mg/dl
Medizinische Normalwerte
Werte Frau Mann Einheiten
Körpertemperatur 36,5-37,5 36,5-37,5 °C
Blutdruck < 140/90 < 140/90 mmHg
Ruhepuls 60-80 60-80 Schläge/min
Puls bei Leistung bis 180 bis 180 Schläge/min
Atemfrequenz 13 +- 6 13 +- 6 mal/min
Atemminutenvolumen 6-8 6-8 liter/min
Atemzugsvolumen 550+-200 550+-200 ml
BMI Normal 20-25 20-25 kg/m2
BMI Übergewicht 25,1-30,0 25,1-30,0 kg/m2
BMI Adipositas größer 30 größer 30 kg/m2
Enzymaktivität
Werte Frau Mann Einheiten
ALD Fructse-1,6-diphosphat-Aldolase 0,5-3,1 0,5-3,1 U/l
AP Alkalische Phosphatase 40-170 40-170 U/l
CHE Cholinesterase 4,5-7,9 4,5-7,9 U/l
GLDH Glutamat-Dehydrogenase bis 3 bis 4 U/l
GOT Glutamat-Oxalacetat-Transaminase bis 15 bis 17 U/l
GPT Glutamat-Pyrovat-Transaminase bis 19 bis 23 U/l
y-GT y-Glutamyl-Transpeptidase bis 18 bis 28 U/l
ICDH Isocitrat-Dehydrogenase bis 7 bis 7 U/l
LDH Lactat-Dehydrogenase 120-240 120-240 U/l
SDH Sorbit-Dehydrogenase bis 0,4 bis 0,4 U/l
Nierenfunktionenen
Werte Frau Mann Einheiten
Creatinin 0,5-0,9 0,6-1,1 mg/100ml
Harnstoff 10-50 10-50 mg/100ml
Harnsäure 2,4-5,7 3,4-7,0 mg/100ml
pH-Wert (Harn) 4,5-8,0 4,5-8,0

Blutwerte TabelleTabelle Quelle: www.grossesblutbild.de

Die Werte im großen Blutbild

In einem großen Blutbild kommt es vorwiegend zu einer Analyse der Leukozyten. Mit einem Differenzialblutbild untersucht dieses große Blutbild die weißen Blutkörperchen detaillierter. Die Blutwerte der weißen Blutzellen unterteilen sich in verschiedene Kategorien.

Dazu gehören die Untergruppen Granulozyten, Monozyten und Lymphozyten. Der Arzt erstellt häufig ein großes Blutbild, nachdem das kleine Bild auffällige Werte lieferte. Die Verteilung der Granulozyten liefert Hinweise über die Art der vorliegenden Krankheit. Zudem zeigt sich unter dem Mikroskop die Reife der Blutzellen. Zu viele junge Zellen deuten auf eine Infektion oder Blutkrebs hin.

Die Aufgabe der Lymphozyten besteht in dem Identifizieren körperfremder Erreger, wobei die einzelnen Arten verschiedene Funktionen einnehmen. Grundsätzlich bestimmen und entfernen diese die im Organismus befindlichen Fremdkörper. Weiterhin übernehmen sie die Produktion von Antikörpern und vernichten erkrankte Zellen. Dabei teilen sich die Lymphozyten in weitere Untergruppen. Somit erkennen die Ärzte in einem Differenzialblutbild die T-Zellen, die B-Zellen und die NK-Zellen. Diese nennen sich auch „natürliche Killerzellen“.

Zu viele Leukozyten im Blutbild weisen demnach auf eine vorliegende Störung hin. Diese gesteigerte Anzahl – eine Leukozytose – gibt Aufschluss über einen möglichen Befall durch Pilze, Bakterien und Parasiten. Die normalen Werte bei den Leukozyten liegen bei Männern und Frauen bei 3.800 bis 10.500 Stück pro Mikroliter.

 

Die unspezifischen Werte

Zu den Blutwerten gehören die unspezifischen Entzündungs-Parameter. Diese schauen sich Mediziner bei einem Verdacht auf eine Krankheit gesondert an. Diese unspezifischen Blutwerte weisen somit auf eine Infektion hin. Sie lassen aber nicht darauf schließen, wo die entzündliche Erkrankung liegt. Zu diesen Parametern zählen die Akute-Phase-Proteine. Die Gruppe schließt das Fibrinogen sowie das Transferrin ein. Des Weiteren teilen sich die Parameter in unterschiedliche Blutwerte. Dazu gehören

  • erneut die Anzahl der weißen Blutkörperchen (Leukozyten),
  • die Blutsenkungs-Geschwindigkeit (BSG)
  • und das C-reaktive Protein (CRP).

 

BSG – die Senkungsgeschwindigkeit der Blutkörperchen

Ein weiterer wichtiger Wert besteht in der Blutkörperchen-Senkungsgeschwindigkeit. Die Kurzform für diesen Fachbegriff lautet BSG. Hierbei geben die Blutwerte an, wie schnell sich die roten Blutkörperchen in der genommenen Probe absetzen.

Dabei befindet sich das Blut eine Stunde lang in einem genormten Rohr. Anschließend folgt die Messung, wie tief die Blutkörperchen sinken. Diesen Wert erfassen die Ärzte in der Einheit Millimeter. Im männlichen Blut liegt die Senkungsgeschwindigkeit bei vier bis zehn Millimetern pro Stunde. Bei Frauen ist der Normalbereich als zehn bis 20 Millimeter in der Stunde definiert.

Erfolgt das Sinken zu rasch, weist dies auf eine Infektion hin. Bei einer möglichen Krankheit existieren im Blut des Betroffenen zahlreiche Eiweiße. Diese bewirken, dass die Blutkörperchen zusammenkleben. Aus diesem Grund gelangen sie im Vergleich schneller auf den Boden des Teströhrchens. Gleichfalls gilt eine erhöhte Geschwindigkeit als ein möglicher Hinweis für einen Entzündungsherd. Rheumatische Erkrankungen sowie Bakterien oder Viren erscheinen als potenzielle Auslöser. Im Umkehrschluss existieren ebenfalls Krankheiten, welche die Blutkörperchen vermehren und damit deren Blutsenkung verlangsamen. Beispielhaft zeigen sich Krankheiten der Leber, die zu derartigen Blutwerten führen.

 

Das CRP als wichtiger Blutwert

Das CRP besteht als einer der wichtigsten Parameter im Blut. CRP bedeutet ausgesprochen „C-reaktive Protein“. Dieser Wert deutet wesentlich schneller auf eine Infektion als die Blutsenkungs-Geschwindigkeit. Schon sechs Stunden nachdem sich die Betroffenen anstecken, erhöht sich diese Protein-Konzentration im Körper. Gleichfalls baut das C-reaktive Protein Erreger und erkrankte Zellen ab. Ein deutlicher Anstieg weist auf eine vermehrte Anzahl der kranken Zellen hin.

Besonders bei einer akuten Infektion eignet sich dieser Blutwert für das zeitnahe Erkennen. Dieser Parameter erscheint bei einer Bronchitis sowie bei einem Herzinfarkt erhöht. Ebenso dient das C-reaktive Protein zu dem Unterteilen von durch Viren und Bakterien ausgelösten Erkrankungen. Bei Männern und Frauen liegt der normale Wert bei unter fünf Milligramm pro Liter.

 

Blutwerte geben Aufschluss über Störungen des Gerinnungssystems

Die Fähigkeit zur Gerinnung verhindert bei Verletzungen einen übermäßigen Blutaustritt. Die Fibrinspaltung übernimmt die Verantwortung für die körpereigene Auflösung eines Blutgerinnsels. In einem gesunden Körper sind beide Systeme gezielt aufeinander abgestimmt. Eine gestörte Blutgerinnung birgt die Gefahr einer Lungenembolie, einer Thrombose oder eines Herzinfarktes.

Um die Blutwerte zu bestimmen, gibt es auch spezifische Faktoren. Hierbei spielen bevorzugt die partielle Thromboplastinzeit (PTT) und TPZ eine tragende Rolle. Der TPZ-Wert stellt das Ergebnis des sogenannten Quicktests dar. Dieser Test gibt die Abweichung der Gerinnungszeit des untersuchten Blutes vom Normalwert in Prozent an. Die genannten Blutwerte untersuchen die zwei Rubriken des Gerinnungssystems. Zu diesen zählen die langsame und die schnelle Kaskade. Letztere setzt sich bei Gewebsverletzungen frei. Dagegen setzt die langsame Kaskade an beschädigten Blutgefäßen an. Blutwerte des Quicktests messen Störungen an der schnellen Kaskade, die partielle Thromboplastinzeit sucht nach Fehlern im langsamen System.

 

Die roten Blutzellen (Erythrozyten) im Blutbild

Die Erythrozyten erlangen ihre Relevanz hinsichtlich des Sauerstofftransports. In ihnen befindet sich der rote Blutfarbstoff Hämoglobin. Dieser übernimmt die Zuständigkeit für die Kohlendioxid- und Sauerstoff-Verbindungen im Blut.

Damit spielt bei dem Versorgen des Körpers mit Luft die Anzahl der roten Blutkörperchen eine wichtige Rolle. Erkennen die Ärzte in einem Blutbild stark vermehrte Erythrozyten, wissen sie um eine Störung bei der Sauerstoff-Versorgung. Es gelangt aufgrund unterschiedlicher Ursachen nicht ausreichend Sauerstoff in die einzelnen Zellen. Diese Unterversorgung versucht der Körper mit der erhöhten Konzentration der roten Blutzellen auszugleichen.

Ebenfalls existieren im menschlichen Blut die Retikulozyten. Dabei handelt es sich um eine Vorstufe der roten Blutkörperchen. Ihre Größe unterscheidet sich deutlich von dem Ausmaß der Erythrozyten. Zudem verfügen diese Zellen auf eine veränderte Form. In einem kleinen Blutbild kommen viele Retikulozyten vor, wenn der Organismus zahlreiche Erythrozyten neu bildet. Diesen erhöhten Wert der roten Blutkörperchen bezeichnen die Experten als Polyglobulie.

Daneben misst die Analyse den Anteil des Blutfarbstoffs Hämoglobin und den Hämatokritwert. Besagter Wert bildet den Indikator für das Verhältnis zwischen Blutzellen und Gesamtblut. Je höher das Ergebnis, desto dickflüssiger zeigt sich das Blut. Daraus resultiert das leichtere Bilden von Blutgerinnseln.

Weiße Blutzellen und Blutplättchen im Blutbild

Die weißen Blutzellen oder Leukozyten nehmen bei der körpereigenen Abwehr eine bedeutende Rolle ein. Auf verschiedene Arten identifizieren sie Krankheitserreger im Blut und zerstören diese. Thrombozyten entscheiden über die Blutgerinnung. Durch diese Blutplättchen verschließen sich offene Wunden mit einer Grind-Schicht.

Besteht im Körper eine gesteigerte Thrombozyten-Konzentration, weist dies auf einen enormen Blutverlust des Betroffenen hin. Nach schweren Krankheiten zeigt sich die Anzahl der Blutplättchen beispielsweise stark gestört. Dagegen macht eine erniedrigte Zahl diese Zellen auf eine Mangelerscheinung aufmerksam. Dem Organismus fehlen Folsäure oder das Vitamin B12, um neue Blutplättchen zu bilden. Ebenso beeinflussen verschiedene Medikamente die Thrombozyten-Anzahl auf eine negative Weise. Den schwankenden Wert der Blutplättchen zeigt ein kleines Blutbild an. Jedoch erfahren die Mediziner daraus nichts über die Ursachen für dieses Phänomen.

Abweichungen der Blutwerte aus den festgelegten Sollbereichen bilden in manchen Fällen einen Hinweis auf eine Infektion. Ein definitiver Befund liegt nicht vor. Dies liegt daran, dass Faktoren wie die Ernährung, Genussgifte, Medikamente oder Ruhe- und Stressphasen zu Schwankungen der Blutwerte führen.

Weitere das Blut betreffende Werte

Andere Werte, die bei einer Blutuntersuchung Relevanz erhalten, bestehen in dem Blutdruck und dem Blutzucker. Im gleichen Fall gehört der Cholesterin-Spiegel in diese Kategorie. Cholesterin entsteht als Maß für das Blutfett. Ein zu hoher Wert steigert das Risiko eines Herzinfarktes oder Schlaganfalls.

Die Diagnose der Blutzuckerkrankheit Diabetes erfolgt über das Messen des Blutzuckerwertes. Der Blutdruck gibt den Druck des Blutes in einem Blutgefäß an. Bluthochdruck erhöht die Gefahr von Schlaganfällen, Infarkten und weiteren ernst zu nehmenden Gefäßkrankheiten. Im Unterschied zu den bisher vorgestellten Werten erfolgt die Messung ohne Blutabnahme.

Bei den Blutwerten gibt es spezifische und unspezifische Parameter, die die Mediziner bei einer Untersuchung kontrollieren. In einem kleinen Blutbild erhalten sie die Werte der roten und weißen Blutkörperchen sowie der Blutplättchen. Um speziell die Leukozyten-Werte genauer zu bestimmen, eignet sich ein großes Blutbild oder ein Differenzialblutbild. Blutwerte wie die Senkungs-Geschwindigkeit und die allgemeine Leukozyten-Anzahl geben als Entzündungs-Parameter Auskunft über Infektionen.


 

Quellen und Literatur:
Ulrich Grass: Laborparameter: verstehen, einordnen, interpretieren. 3. Auflage.Stuttgart 2017: Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft. ISBN-10: 380473524X
Markus Müller:Labormedizin in Frage und Antwort. 1. Auflage.Books on Demand. ISBN-10: 3743163888.
Monika Barthels: Das Gerinnungskompendium: Schnellorientierung, Befundinterpretation, klinische Konsequenzen: Häufige Befundkonstellationen, Interpretation, klinische Konsequenz. 2. Auflage.Stuttgart 2012: Georg Thieme-Verlag. ISBN-10: 3131317523.
H. Löffler,‎ J. Rastetter,‎ T. Haferlach,‎ L. Heilmeyer,‎ H. Begemann:Atlas der klinischen Hämatologie. 6. Auflage.Stuttgart 2012: Springer-Verlag. ISBN-10: 3642621406

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Ilona ist medizinische Angestellte, Sie ist Fachautorin für redaktionelle medizinische Inhalte und lebt mit ihren 2 Kindern und zwei Hunden auf einem Hof in Bayern.