Löffler-Syndrom – allergisch bedingte Organ- und Nervenerkrankung

Beim Löffler-Syndrom handelt es sich um eine im Jahr 1932 erstmals vom Schweizer Arzt Doktor Wilhelm Löffler beschriebenen allergisch bedingten Organ- und Nerven-Erkrankung.  Das Syndrom beschreibt eine Entzündung der Lunge, die oft auf eine allergische Reaktion zurückzuführen ist. Weiter kommt Löffler-Syndrom in Bereichen der Nerven, des Herzens, der Augen, der Haut und des Verdauungstraktes vor.

Löffler-Syndrom

 [hr style=“single“]

 Eosinophilen Granulozyten dringen in die Blutgefäße ein:

Grundsätzlich gilt diese Krankheit zu den Lungenkrankheiten und gehört in medizinischen Fachkreisen zur Gruppe der eosinophilen Pneumonie. Anders als bei typischen Pneumonien durch Bakterien, Viren und Pilzen, betrifft diese Krankheit die Lungenbläschen nicht.

Auslöser, Ursachen und Folgen des Löffler-Syndroms

Das Löffler-Syndrom gehört zu den idiopathischen Krankheiten.Das bedeutet, es existiert meist kein erkennbarerAuslöser für diese Krankheit. Da sie zum Kreis der eosinophilen Pneumonie gehört, handelt es sich um eine erhöhte Zahl von weißen Blutkörperchen in Lunge und Blutkreislauf.Mögliche Ursachen bilden:

  • Infektionskrankheiten mit demSchmarotzertum(Parasiten),
  • Nebenwirkungen von Medikamenten(Antidepressiva, Antibiotika, Anabolika),
  • allergische Reaktionen,
  • Granulomatosen,
  • Krebs und
  • Infektionen durch Schimmelpilz.

Das Einatmen von chemischen Dämpfen, wie beispielsweise Nickel, gilt als weiterer Grund zur Erkrankung am Löffler-Syndrom. Außerdem sind bestimmte Umwelteinflüsse auch als Ursache wahrscheinlich. Menschen mit systemischen oder chronischen Krankheiten oder Krebs verfügen über ein geschwächtes Immunsystem. Diese Schwäche nutzen die eosinophilen Granulozyten aus.Sie bergen eine erhöhte Gefahr, am Löffler-Syndrom zu erkranken.

Warum sich die weißen Blutkörperchen in der Lunge ansammeln, ist bis jetzt unklar. Ärzten ist es oft unmöglich, das Substrat für den Auslöser der Allergie ausfindig zu machen.

 

Symptome für das Löffler-Syndrom

Symptome für ein einfaches Stadium sind leichte Atembeschwerden,niedriges Fieber und Müdigkeit. Hinzu kommen Husten, Keuchen und Atemnot. Einen schwereren Verlauf nimmt das Löffler-Syndrom bei Absinken des Sauerstoffgehalts im Blut. Ohne Behandlung führt dies innerhalb kurzer Zeit zum akuten Atemnotsyndrom.

Durch allergische Reaktionen oder Asthma besteht die Gefahr, dass die eosinophilen Granulozyten in die Wände der Blutgefäße eindringen. Der Auswurf der Granulozyten verschließt die ohnehin verengten Atemwege und führt anschließend zum Ersticken. Nimmt das Löffler-Syndrom mit einem wöchentlich oder monatlich voranschreitenden Prozess einen chronischen Verlauf,bedroht die Krankheit das Leben des Patienten. Außerachtlassung von Behandlung führt eventuell zu einer lebensgefährlichen Atemnot.

 

Formen und Entstehung des Syndroms

Die beiden am häufigsten betroffenen Organe sind die Lunge und das Herz. Das Löffler-Syndrom unterscheidet sich in zwei unterschiedlich schweren Formen. Zum einen gibt es eine leichte Form von einer Lungenentzündung. Die zur Parasitenabwehr notwendigen eosinophilen Granulozyten – Teil der Leukozyten – setzen sich in der Lunge fest. Dadurch schwillt sie an.

Über die Zeit verlagern sich diese Verdickungen und verschwinden innerhalb von zwei Wochen von allein. Durchaus besteht jedoch die Möglichkeit, dass sich die Larven des Spulwurms in der Lunge ansiedeln. Als Folge entsteht das Löffler-Syndrom. Zum anderen gibt es eine lebensbedrohliche schwere Form einer Entzündung des Herzens. Hierbei wandern die eosinophilen Granulozyten zum Herzgewebe und verdicken dieses ebenfalls.Die innerste Schicht der rechten Herzkammer trifft es am härtesten. Die betroffenen Patienten sterben innerhalb von 60 bis 120 Tagen.

 

Behandlung des Löffler-Syndroms

Eine Therapie beziehungsweise eine Behandlung ist individuell an den Patienten anzupassen. Dabei richtet sich der Arzt nach dem Grundstein der Erkrankung und danach, welchen Stand das Löffler-Syndrom bei dem Patienten hat. Einige von vielen Diagnose-Möglichkeiten sind:

  • die Bronchoskopie,
  • der Lungenfunktionstest und
  • Blutuntersuchungen.

Letztere sind für eine genaue Beurteilung notwendig. Durch ansteigende Zahl der weißen Blutkörperchen verändert sich ständig das Blutbild. Daher ist eine komplette Blutuntersuchung Pflicht. Leidet der Patient an Krebs, ist eine Biopsie erforderlich. Dinge, die einen Asthma-Anfall auslösen, sind für Asthma-Patienten zu vermeiden. Asthma assoziiert oft die pulmonale Eosinophilie und verändert gegebenenfalls das Ergebnis.

Allgemein behandelt ein Arzt das Löffler-Syndrom mit Prednison, ein Mittel, das gegen Entzündungsreaktionen wie etwa Asthma vorgeht. Der Stoff findet bei ursächlicher Beteiligung des Immunsystems Anwendung. Der Arzt ist dazu berechtigt, zusätzliche Medikamente zu verschreiben, wenn er sich bei der Ursachenfindung sicher ist.

Bei einem chronischen Verlauf der Krankheit ist dieses Mittel über Monate oder Jahre notwendig. Bei Husten oder Keuchen besteht die Möglichkeit, auf Medikamente zurückzugreifen, die Asthma-Patienten benutzen. Waren Parasiten oder Würmer die Ursache, gibt es dafür geeignete Arzneimittel. In seltenen Fällen lösen Medikamente das Syndrom aus. In diesem Fall setzt der Patient die Medikamente ab.Er trägt zum Heilungsprozess bei, indem er den Tipps zur Erholung Folge leistet.

Zusammenfassung:

Das Löffler-Syndrom ist eine Lungenerkrankung mit einer akuten und einer chronischen Verlaufsform. Die Symptome und Folgen sind leicht bis lebensbedrohlich. Bei einem Verdacht auf Löffler-Syndrom ist zwingend ein Arzt aufzusuchen, um schnellstmöglich darauf zu reagieren.

 

veröffentlicht von: Anna Nilsson,

 © decade3d – Fotolia.com

Quellen:

http://www.msd-manual.de/handbuch-gesundheit/seite_0292.html