Wie verhalten sich weiße Blutkörperchen bei einer Lungenentzündung?

Die als Leukozyten bezeichneten weißen Blutkörperchen, bekämpfen Krankheitserreger im menschlichen Organismus. Im Fall einer Entzündung innerhalb des Körpers vermehrt sich die Zahl der weißen Blutzellen. Der Mediziner spricht von einer Leukozytose. Es gibt eine hohe Konzentration der Leukozyten bei einer Lungenentzündung (Pneumonie). Hierbei reagieren die weißen Blutkörperchen auf die Viren, welche die Erkrankung auslösen. Um sie zu bekämpfen, bilden sich mehr Leukozyten als üblich. Dies betrifft speziell die Fresszellen.

Lunge Mensch
Leukozyten bei Lungenentzündung © nerthuz – Fotolia.com

Weiße Blutzellen vermehren sich bei einer Pneumonie

Die Leukozyten bei einer Lungenentzündung zeigen sich stark vermehrt. Sie überschreiten den Normwert der weißen Blutzellen deutlich. Ihre Menge liegt im Fall einer Entzündung bei mehr als 10.000 pro Milliliter Blut. In dem Fall sprechen Mediziner von einer Leukozytose. Die Leukozyten bei einer Lungenentzündung erhöhen sich direkt nach dem Ausbruch der Krankheit . Dabei reagiert der menschliche Organismus auf Entzündungsmarker, die auf sie hinweisen.

Bei einer Lungenentzündung handelt es sich um eine krankhafte Irritation des Organs. In der Regel lösen Viren oder Bakterien die Erkrankung aus. In beiden Fällen – einer viralen oder bakteriellen Pneumonie – kommt es zu einer Fehlfunktion des relevanten Organs. Speziell bei der bakteriellen Form der Krankheit leidet der Patient zeitnah an einer Leukozytose. Bereits nach dem Befall der Erreger erhöht sich die Menge der Leukozyten bei einer Lungenentzündung.

Neben dem starken Anstieg der weißen Blutzellen bemerken die Ärzte bei dem Patienten eine beschleunigte Blutkörperchen-Senkungs-Geschwindigkeit. Ebenso wie die hohe Konzentration der weißen Blutzellen, erkennen die Mediziner diesen Aspekt aus einem großen Blutbild. In einem Differenzialblutbild zeigt sich, welche Leukozyten vermehrt auftreten. Bei einer Lungenentzündung steigen die als Fresszellen bezeichneten Granulozyten stark an.

Die Leukopenie bei einer Lungenentzündung

Im Anfangsstadium der Pneumonie steigt die Anzahl der weißen Blutkörperchen stark an. Schreitet die Krankheit vor, sinkt deren Zahl bis zu einer Leukopenie rapide ab. Die weißen Blutzellen liegen letztendlich unterhalb des Normbereichs. Das bedeutet, die Laboranten zählen in einem Milliliter Blut unter 4.000 Leukozyten.

Die schwindende Konzentration der Leukozyten bei einer Lungenentzündung resultiert aus der schwächeren Nachproduktion der weißen Blutzellen. Speziell bei einem lang andauernden oder schweren Krankheitsverlauf, produziert der Organismus mit der Zeit weniger Leukozyten. Der Nachschub der weißen Blutzellen zeigt sich erschöpft. Oftmals liegt das an dem Umstand, dass sich zu viele Erreger im Blut befinden. Neben den Bakterien präsentieren sich beispielsweise:

  • Pilze,
  • Fremdkörper
  • oder Viren.

Auch bei einer viralen Lungenentzündung leiden die betroffenen Patienten an einer Leukopenie. Die für die Krankheit verantwortlichen Erreger vermehren sich schnell innerhalb des Körpers. Darauf reagiert der Organismus sofort mit einer hohen Konzentration der weißen Blutkörperchen. Die Menge bleibt wenige Tage konstant, bevor die Zahl der Leukozyten bei einer Lungenentzündung absinkt.

Leukozyten bei der atypischen Erkrankung

Bei einem atypischen Verlauf der Lungenentzündung gibt es keine Veränderung des Leukozytenwerts. In einem großen Blutbild erkennen die Ärzte, dass die Zahl der weißen Blutzellen innerhalb des Normbereichs liegt. Das bedeutet, dass sich in einem Milliliter Blut 4.500 bis 10.000 weiße Blutzellen befinden. Die Diagnose der Pneumonie erfolgt ausschließlich aufgrund auftretender Symptome. Das Blutbild gibt in der Regel kaum Aufschluss über die atypische Form der Krankheit.

Jedoch kommt es bei einer atypischen Lungenentzündung in vielen Fällen zu einer Erhöhung der Lymphozyten, einer Form der weißen Blutkörperchen. Ihre Bildung erfolgt in den lymphatischen Systemen und der Lunge. Bei einer Entzündung des Organs entstehen Fehlfunktionen. Diese gehen beispielsweise mit einer Vermehrung der Lymphozyten einher.

Die Linksverschiebung bei der Pneumonie

Leiden die Patienten an einer Lungenentzündung, erkennen die Ärzte in einem Blutbild eine Linksverschiebung. Diese deutet auf eine fehlerhafte Produktion der weißen Blutkörperchen hin. Im Blut der Betroffenen befinden sich in diesem Fall mehrere Vorstufen der Leukozyten. Die Linksverschiebung entsteht im Regelfall ausschließlich bei einer bakteriellen Pneumonie.

Eine weitere Besonderheit stellt die kalte Lungenentzündung dar. Sie kennzeichnet, dass die Patienten weder fiebern noch sich die Leukozyten-Anzahl verändert. Damit zeigt sich die Diagnose der Infektion schwierig. In vielen Fällen verwechseln die Erkrankten die Krankheit mit einer gewöhnlichen Erkältung.

 

Die Leukozyten bei einer Lungenentzündung zusammengefasst

Den Anstieg der Leukozyten bei einer Lungenentzündung beweist ein großes Blutbild. Speziell bei der bakteriellen Form der Krankheit kommt es zu einer Leukozytose. Die Zahl der weißen Blutkörperchen steigt deutlich über den Normwert. Bei einem langen Verlauf der Krankheit sinkt die Konzentration der weißen Blutzellen ab. Die Leukopenie tritt beispielsweise auch bei einer viralen Lungenentzündung auf.