Das HI-Virus im Zusammenhang mit Leukozyten

Einen maßgeblichen Hinweis auf eine Infektion mit dem HI-Virus liefern die Leukozyten. Im Detail betrifft das Virus die CD4-Lymphozyten. Hierbei handelt es sich um eine spezielle Art von weißen Blutkörperchen, den Leukozyten. Diese verantworten einen großen Teil der menschlichen Immunabwehr. Indem das Virus die sogenannten T-Helferzellen zerstört, zieht es die CD4-Lymphozyten in Mitleidenschaft.

In der Folge kommt es zum Zusammenbruch des Immunsystems und der Patient leidet unter zahlreichen, für sich harmlosen Infekten. Aufgrund der Häufigkeit sinkt die Zahl der Lymphozyten weiter und der Patient baut ab. Der Gesundheitszustand verschlechtert sich, bis der Patient am Zusammenspiel der Infekte und der Dysfunktionen stirbt. Medikamentös erhält der Patient einen Status, sodass seine Anfälligkeit stabil bleibt und nicht weiter erstarkt.

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Wissenswertes zum Thema HIV und zu den Folgen

Die erste Entdeckung des Humanen Immundefizienz-Virus, kurz HIV, fand zu Beginn der 80er-Jahre statt. Seit dem Jahrzehnt forschten medizinische Institute weltweit am Verlauf und an der Ursache des Virus.

Seit den 80er-Jahren, vermuten Forscher, verbreitete sich das Virus im Rahmen einer Pandemie um den gesamten Globus. Ein Teil der Entdecker des Virus erhielt im Jahr 2008 den Nobelpreis für Medizin aufgrund der Entdeckung. Nach dem Stand der Forschung im Jahr 2014 bestehen zwei Grundtypen. Diese bezeichnen die Forscher als HIV 1 und HIV 2. Bereits der erste Typ bildet vier Untergruppen aus.

Der zweite Typ weist einen langsameren Verlauf und insgesamt eine geringere Verbreitung auf. Bei allen Varianten des HI-Virus handelt es sich um schwerwiegende und komplizierte Infektionen.

Deren Bedeutung kann für die Menschheit und die Zukunft nicht klar begrenzt werden. Die Gefahr geht von der Kombinierfähigkeit der Viren aus. Eine einmalig infizierte Person erzeugt durch das erneute Eindringen von HI-Viren neue Typen. Die Leukozyten verändern sich. Aus diesem Grund gestaltet sich das nachhaltige Bekämpfen der Erkrankung insbesondere in Schwellenländern schwierig.

Übertragung und Inkubation von HIV

Überträger des Virus sind Körperflüssigkeiten. Die Viren gelangen über Sperma, Blut und Vaginalsekret in den fremden Körper. Über Muttermilch überträgt sich das Virus von der Mutter in das ungeborene Kind. Die Stellen, an denen der fremde Körper das Virus aufnimmt, sind offene oder unzureichend verheilte Wunden.

Darüber hinaus nehmen die Schleimhäute im Gesichtsbereich oder an anderen exponierten Stellen Viren auf. Die Eichel des Mannes sowie dessen Vorhaut bilden ebenfalls geeignete Eintrittsöffnungen für das HI-Virus oder andere Viren. Diese Körperöffnungen ziehen die häufigsten Übertragungswege nach sich. Beim Analverkehr gelangen mehrere Körperflüssigkeiten und sensible Bereiche aneinander. Aufgrund dessen handelt es sich um die häufigste Ursache für eine Infektion.

 

Beim Vaginalverkehr überträgt sich das Virus ebenso. Jedoch ist das Risiko beim einführenden Partner bis zu einem Drittel kleiner im Vergleich zum Analverkehr. Nach sämtlichen Verkehrsarten folgt die Übertragung über Nadeln. Sowohl bei unsterilen Bluttransfusionen als auch beim Injizieren von Drogen birgt der Vorgang das höchste Risiko der Übertragung.

Auf den Oralverkehr entfällt ein vermindertes Risiko, da die Mundschleimhäute resistenter sind als andere. Beim Zweitkontakt mit Körperflüssigkeiten, wie Sperma auf der Zunge, steigt das Risiko erneut. Konkrete Risiken lassen sich nicht berechnen, da die Konzentration der Viren im Blut sowie die Ausführung die Gefahr maßgeblich beeinflussen. Wirksamen Schutz bieten regelmäßige Überprüfungen und Kondome bei jeder Art von Geschlechtsverkehr.

Laien verwechseln HIV regelmäßig mit der eigenständigen Erkrankung AIDS. Die Abkürzung steht für Acquired Immune Deficiency Syndrome, dem erworbenen Immundefektsyndrom. Ärzte bestätigen eine AIDS-Erkrankung bei Patienten, die das HI-Virus in sich tragen und eine der AIDS indizierenden Krankheiten aufweisen. Hierzu zählen verschiedene Tumore sowie zahlreiche Infekte. Die Symptome klassifiziert die Medizin in unterschiedliche Schweregrade. Insbesondere Entzündungen verschiedener Körperteile sowie Krankheiten durch Herpesviren gehören dazu.

Leukozyten und der Krankheitsverlauf von HIV

Die Erkrankung beginnt mit der akuten Phase. Sechs Wochen nachdem sich der Patient mit dem Virus infizierte, zeigt er Symptome wie Fieber, Schüttelfrost und Müdigkeit. Ärzte stellen eine Infektion überwiegend in späteren Phasen fest, wenn die Leukozyten sich vermindern.

Die Symptome variieren zwischen den Patienten. Während der folgenden Latenzphase leidet der Patient überwiegend unter psychischem Druck. Körperliche Beschwerden treten selten auf. Die Krankheitsphase, AIDS, tritt nach mehreren Jahren auf. In dieser Phase leidet der Patient unter den Folgen des Immundefizits.

Bis heute existieren keine erwiesenen Fälle, in denen Mediziner das Virus wirksam entfernten. Vielmehr zielt die moderne Medizin darauf, die Folgen zu lindern. Dafür stärken sie die Immunabwehr der Patienten und versuchen, einen Ausbruch der Krankheit AIDS zu verhindern. Dank umfassender Aufklärungskampagnen stagnieren die Zahlen der Neuinfektionen in der Mehrheit der Länder. Dennoch bedarf es weiterer Aufklärungsarbeit.


veröffentlicht von: Anna Nilsson,

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Ilona ist medizinische Angestellte, Sie ist Fachautorin für redaktionelle medizinische Inhalte und lebt mit ihren 2 Kindern und zwei Hunden auf einem Hof in Bayern.