Leukozyten zu niedrig – verminderte Anzahl im Blut

Was bedeuten zu niedrige Leukozytenwerte im Blut?

Leukozyten zu niedrigIn einem kleinen Blutbild erkennen Ärzte, ob sich die Konzentration der Leukozyten zu niedrig zeigt. Um zu erörtern, welche Arten der weißen Blutkörperchen in geringer Menge vorhanden sind, gibt es das große Blutbild.

Bei niedrigen Leukozyten im Blut leiden die betroffenen Patienten an einer Leukopenie. Bei einer zu niedrigen Konzentration der weißen Blutzellen sprechen die Mediziner von einer Leukopenie. In diesem Fall liegt der Leukozytenwert unter 3.000 weiße Blutkörperchen pro Mikroliter Blut.

Blutwerte
Blutwerte Urheber: somkku9kanokwan / 123RF .com

Leukopenie und der niedrige Leukozytenwert

Die niedrigen Leukozyten im Blut deuten bei den Betroffenen auf eine Leukopenie hin. Verschiedene Viren, beispielsweise der Masernvirus, verursachen eine geringe Konzentration der weißen Blutzellen.

Eine Überproduktion zieht eine verminderte Zahl der Leukozyten nach sich. Andere Ursachen zeigen sich in Form einer Knochenmarks-Schädigung, einem Nährstoffmangel sowie einer Krebs-Erkrankung. Den niedrigen Leukozytenwert erkennen die Mediziner anhand eines großen Blutbilds. Dieses nennt sich Differenzial-Blutbild.

Leukozyten Darstellung der weißen Blutkörperchen

Die verschiedenen Gruppen der Leukozyten haben unterschiedliche Aufgaben. Der Immunabwehr sind die Granulozyten zugeordnet, die den größten Teil der weißen Blutkörper darstellen. Erreger, die unspezifisch sind, wehren die neutrophilen Granulozyten ab.

Leukozyten Blutzelle
Leukozyten Blutzellen in 3D Ansicht

Sie können bis ins Gewebe vordringen und den Erreger dort eliminieren. Mit giftigen Abwehrstoffen vernichten die eosinophilen Granulozyten Parasiten im Blut. Mit dem Stoff Histamin bekämpfen die basophilen Granulozyten Parasiten. Sie geben diesen Stoff ab, der an der Hautoberfläche zum Juckreiz führt. Sobald die Granulozyten den Erreger stellen, kommen als Killerzellen die Monozyten, die den Eindringling in sich aufnehmen und verdauen.

Neben den Leukozyten sind die T-Helferzellen am körpereigenen Abwehrsystem beteiligt. Sie sind allerdings auch die Zellen, über die sich der HIV-Virus vermehrt. Dieses führt zum Zusammenbruch des Immunsystems im Körper.

Leukozyten Werte Tabelle

Normwerte der Leukozyten und Anteil an Gesamt-Leukozyten (%)

Normwerte Erklärung Frauen Männer
Leukozyten Leukozyten Anzahl von 3800 bis 10500 µl von 3800 bis 10500 µl
veränderte Blutwerte Leukozyten Blutwerte einfach erklärt
Granulozyten
stabkernige Neutrophile 3 bis 5% 3 bis 5%
segmentkernige Neutrophile 54 bis 62% 54 bis 62%
Eosinophile 1 bis 4% 1 bis 4%
Monozyten 3 bis 8% 3 bis 8%
Lymphozyten 25 bis 45% 25 bis 45%

Quelle: www.grossesblutbild.de/blutwerte

Konzentration zu niedrig

Bei normalen Werten sind auf einem Mikroliter Blut zwischen 4.000 und 10.000 Leukozyten und ihre Gruppen vorhanden. Verändert sich diese Zahl, können Krankheitserreger im Blut die Ursache sein. Ist der Wert der Leukozyten zu niedrig, ist dies in der Regel auf das Eindringen von Viren oder Bakterien zurückzuführen.

Eine Überfunktion der Milz sowie eine Erkrankung des Knochenmarks sind ebenfalls als Ursache in Betracht zu ziehen. Zu wenig Leukozyten kommen bei an Krebs erkrankten Patienten vor, denen der Arzt Therapien in Form von Bestrahlungen und Medikamenten verordnete. Krankheitserreger, zu denen neben Viren und Bakterien auch Toxine, Tumorzellen, Pilze, Würzer, Protozoen und Fremdkörper gehören, bekämpfen die weißen Blutkörperchen und vernichten sie.

Sind zu wenig Leukozyten vorhanden, ist die Abwehrkraft geschwächt und das Immunsystem geschädigt. Ärzte bezeichnen als Leukopenie, wenn die Konzentration der Leukozyten zu niedrig ist. Agranulozytose ist die Bezeichnung für eine Produktion der Granulozyten, die stagniert. Neben Erkrankungen senken oder halten verschiedene Arzneimittel die Konzentration und die Werte der Leukozyten zu niedrig.

Dazu gehören beispielsweise Psychopharmaka, Antibiotika, verschiedene Schmerzmittel aus der Gruppe Analgetika. Medikamente für die Schilddrüsenfunktion sowie Mittel gegen Krampfanfälle sind können ebenfalls ursächlich für zu wenig Leukozyten sein. Das Blutbild gibt dem Arzt Aufschluss darüber, ob die Anzahl der Leukozyten zu niedrig ist oder, ob sie eine optimale Konzentration hat.

Zu wenig Leukozyten im Blutbild

Das Knochenmark produziert zu wenig Leukozyten, wenn ein Substratmangel vorliegt. Für die Produktion benötigt das Knochenmark Eisen und Folsäure sowie Vitamin B12. Sind diese Stoffe in zu geringer Dosis vorhanden, kann das Knochenmark nicht optimal produzieren.

Sobald der Patient dem Körper diese Stoffe in ausreichender Menge zuführt, ist das Knochenmark in der Lage, seine Produktion von Leukozyten wieder vollständig aufzunehmen. Sind die Werte der Leukozyten zu niedrig, ist eine Therapie in der Regel nicht notwendig.

Die Behandlung des Arztes erstreckt sich auf die Infektion und der Bekämpfung der Viren oder Bakterien. Diese bilden die die Ursache für die geringere Anzahl der Leukozyten im Blut. Sobald die Erreger im Körper nicht vorhanden sind, reguliert sich der Wert der Leukozyten.

Labor Blutwerte

Ab wann gilt der Leukozytenwert als niedrig?

Der Mindestwert der weißen Blutkörperchen im menschlichen Blut liegt bei 3.000 Stück je Mikroliter Blut. Unterschreitet die Menge der Antikörper diese Anzahl, gilt der Wert der Leukozyten als zu niedrig. In dem Fall leiden die Betroffenen an einer Erkrankung. Um die exakte Krankheit zu bestimmen, untersuchen Ärzte mithilfe einer Blutuntersuchung, welche Leukozyten-Arten fehlen. Diese Arten der weißen Blutzellen unterteilen sich in drei Kategorien. Dazu zählen die:

  • Lymphozyten,
  • Granulozyten
  • und Monozyten.

Die Granulozyten teilen sich noch einmal in drei Gruppen: die basophilen sowie die neutrophilen und eosinophilen Granulozyten. Sie bilden innerhalb des Organismus die Fresszellen. Zeigen sich diese Arten der Leukozyten zu niedrig, leiden die Patienten an einer Infektion. Befinden sich zu viele Viren oder Bakterien im Blut, produziert der Körper zahlreiche Leukozyten.

Dauert die Infektion mit den jeweiligen Erregern eine lange Zeit, führt dies zu einer Überproduktion der weißen Blutzellen. Das bedeutet, der Organismus kommt mit der Bildung der Antikörper nicht hinterher. Daher folgt der starken Leukozyten-Produktion ein Mangel an den weißen Blutkörperchen. In der Regel pendelt sich der Wert innerhalb von zwei Wochen ein. Geschieht das nicht, verhindern Fremdkörper im Blut eine erneute Bildung der Antikörper. Die Patienten suchen in diesem Fall zwingend ihren Hausarzt auf.

Welche Leukozyten sind zu niedrig?

Die Werte der diversen Arten der weißen Blutkörperchen weisen darauf hin, unter welcher Krankheit der Patient leidet. Befinden sich beispielsweise zu wenig neutrophile Granulozyten im Blut, gibt es einen starken Befall von unspezifischen Erregern. Die Granulozyten kümmern sich im Körper um die Immunabwehr. Dringen unbekannte Fremdstoffe in den Organismus, dienen ausschließlich die neutrophilen Granulozyten als Fresszellen.

Nach einer Überproduktion von eosinophilen Granulozyten, kommt es bei dieser Art der Leukozyten zu einer niedrigen Konzentration. Das geschieht, wenn der betreffende Erkrankte an einer Vergiftung leidet. Giftige Stoffe, die in das Blut gelangen, bekämpfen ausschließlich die eosinophilen Fresszellen.

Weiterhin existieren in dem menschlichen Blut die basophilen Granulozyten. Zeigen sich diese in geringer Menge, lag auch hier eine vorhergehende starke Bildung vor. Der Grund dafür liegt in der Regel an Parasiten, welche die basophilen Granulozyten mit Histamin vernichten. Um die Rückstände der Erreger zu entfernen, gibt es die Monozyten.

Deren geringe Menge weist auf einen starken Parasitenbefall hin. Die Monozyten stellen im Körper die Killerzellen dar. Sie nehmen entsprechende Fremdstoffe auf und verdauen sie. In einem großen Blutbild erstellen die Mediziner eine genaue Diagnose, welche weißen Blutkörperchen in verminderter Zahl vorhanden sind.

Weitere Ursachen für einen geringen Leukozytenwert

Bei zu niedrigen Leukozyten im Blut kommen auch weitere Gründe infrage. Bei einem gesunden Menschen liegt der durchschnittliche Wert der weißen Blutzellen bei 5.000 bis 10.000 Stück je Mikroliter Blut.

Diese Anzahl schließt die verschiedenen Gruppen der wichtigen Antikörper ein. Sobald sich die Konzentration der weißen Blutkörperchen verändert, gilt die Suche nach der Ursache als unbedingt erforderlich. In der Regel weisen zu niedrige Leukozyten in einem Organismus auf einen Bakterienbefall hin.

Dringen Bakterien oder Viren in den Körper ein, leiden die betroffenen Patienten beispielsweise an einer gewöhnlichen Erkältung. Jedoch kommt auch eine schwerere Infektion als Ursache infrage. Des Weiteren liegt eine geringe Menge an weißen Blutzellen an einer Überfunktion der Milz. Bei einer Erkrankung des Knochenmarks kommt es zu einer Störung der Leukozyten-Bildung. In diesem Fall zeigen sich die Antikörper in verminderter Zahl, weil eine Nachproduktion ausschließlich langsam gelingt.

Zu wenig Leukozyten im Fall von Krebs

Eine weitere Ursache für eine niedrige Konzentration der weißen Blutzellen stellt die Krankheit Krebs dar. Leiden die Betroffenen daran, erfolgt eine Therapie durch eine Bestrahlung sowie eine Chemotherapie. Dabei nehmen die Patienten bestimmte Medikamente, welche die Produktion der weißen Blutkörperchen hemmen. Auch bei der Strahlentherapie zeigen sich die Leukozyten in einer niedrigen Konzentration.

Chemotherapie
Infusion Konzentration Leukozyten nach einer Chemotherapie Copyright: MKrivonos bigstockphoto

Liegt deren Wert unter 3.000 Antikörper je Mikroliter Blut, unterbrechen die Ärzte die Behandlung. Sie führen diese erst fort, wenn sich die Leukozyten regenerieren.

Eine verminderte Zahl derselben sorgt für eine Schwächung der Abwehrkraft des Körpers. Weiterhin zeigt sich eine Schädigung des Immunsystems als Folge. Stagniert hierbei die Bildung der Fresszellen genannten Granulozyten, bezeichnen Ärzte dies als Agranulozytose. Für den Vorgang sorgen unter Umständen spezielle Medikamente wie beispielsweise Antibiotika und Psychopharmaka.

Diverse Schmerzmittel verantworten ebenfalls eine geringere Produktion der weißen Blutzellen. Sie stammen aus der Medikamenten-Gruppe der Analgetika. Weitere Arzneien stellen Schilddrüsen-Tabletten dar. Ebenso wie Medikamente gegen Krampfanfälle bedingen sie die niedrigen Leukozyten im Blut.

Bei krebskranken Menschen zeigt das Blutbild zu wenig Leukozyten an. Ursächlich dafür ist die Chemotherapie, die der Arzt bei an Krebs erkrankten Patienten anwendet. Diese Therapie wendet er größtenteils ebenfalls zur Behandlung von Tumoren an, die nicht bösartig sind. Der daraus resultierende niedrige Wert der Leukozyten reguliert sich in der Regel einige Tage nach der Chemotherapie.

Chemotherapie und Strahlentherapie pausieren, bis die Leukozyten im Blut des Patienten / der Patientin diesen Mindestwert wieder erreichen. Sobald die Leukozyten eine Konzentration von 3.000 pro Mikroliter Blut haben, setzt der Arzt die Therapie fort.
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Die zusätzliche Einnahme der Medikamente, die Krebskranken und Tumorpatienten helfen, hält den Wert der Leukozyten zu niedrig. Zu wenig Leukozyten kann auch auf eine Strahlentherapie zurückzuführen sein.

Damit die Konzentration der Leukozyten nicht bedrohlich abnimmt, ist die Kontrolle des Blutes durch den behandelnden Arzt notwendig. Er überprüft anhand des Blutbildes den Wert und leitet gegebenenfalls entsprechende Maßnahmen ein.

Wie kommt es zu niedrigen Leukozytenanzahl im Blut?

Bildet das Knochenmark zu wenig weiße Blutzellen, liegt bei den Betroffenen ein Substratmangel vor. Vorwiegend fehlen die Stoffe Vitamin B12, Folsäure und Eisen. Im Fall dieser Mangel-Erscheinung brauchen die Patienten in der Regel keine Therapie. Stattdessen produziert das Knochenmark die Leukozyten erneut, sobald sie wieder Eisen und Folsäure einnehmen. Jedoch erfolgt eine Untersuchung, um eine Infektion mit Erregern auszuschließen. Da niedrige Leukozyten im Blut für ein geschwächtes Abwehrsystem sorgen, kommt es oftmals zu Folge-Erkrankungen.

Viren, die des Weiteren eine geringe Konzentration der weißen Blutkörperchen verursachen, sind beispielsweise Hepatitis-Viren. Der Epstein-Barr-Virus wirkt sich ebenfalls negativ auf die Bildung der Antikörper aus. Weitere Beispiele zeigen sich in Form der Masern-, der Röteln- sowie der Influenza-Viren. Leiden die betroffenen Patienten an einer akuten Leukämie, führt dies zu einer Neutropenie.

Leukozyten regeln als Immunzellen die Abwehr im Körper.

Aufgrund ihrer Farblosigkeit haben die Leukozyten die Bezeichnung weiße Blutkörperchen erhalten. Sie sind diejenigen, die im Blut Krankheitserreger und andere schädliche Stoffe abwehren. Leukozyten gehören zum Abwehrsystem des Körpers, sind Bestandteil des Blutes und teilen sich in

  •         Lymphozyten
  •         Monozyten
  •         basophile Granulozyten
  •         neutrophile Granulozyten und
  •         eosinophile Granulozyten

auf.

Granulozyten und Monozyten haben ihren Ursprung im roten Knochenmark. Gebildet aus charakteristischen Vorstufen überleben sie im Blut zwei Tage. Aus dem Knochenmark, den Lymphknoten und den lymphatischen Organen wie Gaumen und Milz entstammen die Lymphozyten, die sich aktiv an der Bildung von Antikörpern beteiligen.

Das Blut transportiert die Gruppe der Leukozyten von ihrem Entstehungsort zum Einsatzort.

Quellen und Literatur: