Woraus besteht Blut und wie funktioniert es

Blutzellen, auch Blutkörperchen oder Hämocyten genannt sind die zellulären Bestandteile des Blutes, die Blutzellen zirkulieren im Blutplasma.

Blut ist das Lebenselixir unseres Körpers. Es versorgt unsere Zellen mit Sauerstoff aus der Lunge im ganzen Körper. Nährstoffe und Kohlenstoffdioxid werden ebenfalls von unserem Blut transportiert. Blut ist sozusagen ein vielseitiges Transportmittel, dass die Versorgung unseres Körpers sicherstellt.

Blutzellen, Blutkörperchen
Blutzellen, auch Blutkörperchen oder Hämocyten

Was Sie über Blut wissen sollten:

  1. Blut besteht aus einem flüssigen Teil, dem Blutplasma und drei festen Bestandteilen, den Blutzellen.
  2. Die unterschiedlichen Blutzellen sind Erythrozyten (rote Blutkörperchen), Leukozyten (weiße Blutkörperchen) und Thrombozyten (Blutplättchen)
  3. Die unterschiedlichen Blutzellen übernehmen unterschiedliche Aufgaben im Körper, dazu gehören: Sauerstofftransport (Erythrozyten), Bekämpfung von Keimen und Krankheitserregern sowie Antikörperbildung (Leukozyten) und Blutgerinnung sowie Wundverschluss (Thrombozyten)
  4. Blutzellen sind der feste Bestandteil des Blutes und machen ungefähr 45 Prozent der roten Flüssigkeit aus. Die anderen 55 Prozent sind das sogenannte Blutplasma, welches ebenfalls viele wichtige Aufgaben im Organismus übernimmt und als flüssiger Blutbestandteil gilt, da es zu 90 Prozent aus Wasser besteht
  5. Blutzellen können von unterschiedlichen Krankheiten betroffen sein. Eine Blutkrankheit hat Einfluss auf den gesamten Organismus und seine Funktion.

Blutelemente

Was ist Blut

Blut ist mehr, als eine rote Flüssigkeit, die wir sehen können, wenn wir uns verletzen. Es wird rasch nachgebildet, und kann verhältnismäßig große Verluste ausgleichen.

Eine Vielzahl von Parametern können über ein Blutbild beim Arzt bestimmt werden. Diese wiederum geben Auskunft über den Gesundheitszustand des Menschen, seine Lebensgewohnheiten und seine genetische Abstammung.

Doch woraus besteht unser Lebenselixir? Wie viele unterschiedlichen Blutzellen gibt es? Was sind ihre Aufgaben? Wie funktioniert unser Blut und welche Erkrankungen können Blutzellen haben?

Woraus besteht Blut

Fünf bis sechs Liter Blut versorgen den Körper eines durchschnittlichen Erwachsenen. Viele Wissenschaftler bezeichnen unser Blut als „flüssiges Organ“, da es wesentlich zur Versorgung unseres Körpers mit Sauerstoff und Nährstoffen beiträgt und als weitere Aufgabe für den Abtransport von Kohlenstoffdioxid sorgt.

Blutkörperchen Nur mit Hilfe eines Mikroskopes kann man erkennen, dass die rote Flüssigkeit aus unterschiedlichen Blutzellen besteht. Blutzellen bilden den festen Bestandteil des Blutes, die im flüssigen Bestandteil, dem Blutplasma, „unterwegs“ sind. Entdeckt hat dies Jan Swammerdam im Jahr 1658 bei der Untersuchung von Froschserum unter einem neuen Mikroskop.

Unter einem Mikroskop erkennt man mit Hilfe eines Blutausstrichs in einer klaren Flüssigkeit eine Vielzahl roter Zellen, die einer Scheibe ähneln. Zwischen diesen roten Körperchen finden sich vereinzelt etwas größere farblose Zellen, die in ihrer Form variieren. Diese festen Bestandteile des Blutes sind die Blutzellen.

Hier werden drei Zelltypen unterschieden:

  • Erythrozyten, auch rote Blutkörperchen genannt,
  • Leukozyten, auch weiße Blutkörperchen genannt und
  • Thrombozyten, auch Blutplättchen genannt.

Monozyt

Die festen Blutbestandteile, die Blutzellen, machen ungefähr 45 Prozent des Blutes aus

Blutplasma ist eine helle Flüssigkeit und macht ungefähr 55 Prozent des Blutes aus. Blutplasma besteht zu 90 Prozent aus Wasser, die anderen 10 Prozent sind gelöste Stoffe wie Zuckerbestandteile, Salze, Eiweiße und Harnstoff. Blutplasma enthält weiterhin den wichtigen Stoff Fibrinogen. Fibrinogen ist für die Blutgerinnung und somit für die Thrombozyten und den Wundverschluss wichtig.

Welche Aufgaben haben die unterschiedlichen Blutzellen?
Die unterschiedlichen Blutzellen haben unterschiedliche Aufgaben in unserem Blut:

Erythrozyten:

Durch ein Mikroskop betrachtet sind Erythrozyten kernlos und durch eine gut sichtbare Kernmembran begrenzt. Der rote Farbstoff Hämoglobin gibt ihnen und unserem Blut die charakteristische Farbe. Erythrozyten werden durch ein kreisrundes Erscheinungsbild gekennzeichnet.

Ein Durchmesser von sieben bis acht Mikrometern ist normal. Erythrozyten haben eine Lebensdauer von ungefähr 120 Tagen, sodass sie stets erneuert werden müssen. Diese Funktion übernimmt das rote Knochenmark zum Beispiel in den Wirbeln oder im Brustbein.

Die Aufgabe der Erythrozyten ist der Transport von Sauerstoff durch den Körper.

Leukozyten:

Leukozyten besitzen einen Zellkern und sind wahre Verwandlungskünstler, denn: Sie können ihre Form jederzeit ändern. Dadurch bewegen sie sich amöboid vorwärts, wie Biologen sagen. Sie leben mit durchschnittlich 10 Tagen sehr viel kürzer, als die Erythrozyten. Die werden im Knochenmark daher stets neu gebildet.

Die Aufgabe der Leukozyten ist die Bekämpfung und Vernichtung von Krankheitserregern, Keimen und Fremdkörpern. Auch sind sie für die Bildung von Antikörpern zuständig, die nach einer Impfung dafür sorgen, dass der Mensch nicht erkrankt.

Thrombozyten:

Die Thrombozyten unterscheiden sich in ihrer Form und sind sehr klein im Vergleich zu den Leukozyten und den Erythrozyten. Sie sind sehr empfindlich und verfallen an der Luft sehr schnell. Sie müssen alle vier bis 10 Tage im Knochenmark neu gebildet werden.

Die Aufgabe der Thrombozyten ist die Blutgerinnung und der Verschluss von Wunden bei Verletzungen und nach Operationen.

Funktionen der Blutzellen

Blut ist ein wichtiges Transportmittel in unserem Körper. Blutzellen und Blutplasma erfüllen dabei unterschiedliche, komplexe Aufgaben. In der Lunge eingeatmeter Sauerstoff gelangt über die Lungenbläschen zu den Erythrozyten, die den gesamten Organismus damit versorgen. Der Blutfarbstoff Hämoglobin sorgt dabei für die Bindung des Sauerstoffs ans die spezialisierten Blutzellen.

Das flüssige Blutplasma enthält 10 Prozent gelöste Stoffe und 90 Prozent Wasser. Das Blutplasma sorgt für den Abtransport des im Körpers entstehenden Kohlenstoffdioxid zur Lunge, welches wir beim Ausatmen ausstoßen.

Nährstoffbausteine, die bei der Verdauung von Nahrung entstehen, gelangen über die Darmwand in den Blutkreislauf. Sie werden ebenfalls durch das Blutplasma zu allen anderen Zellen unseres Körpers transportiert.

Neben Kohlenstoffdioxid werden weitere Stoffwechselprodukte der Zellen vom Blutplasma zu den Ausscheidungsorganen wie Niere, Leber, Lunge und Haut transportiert. Weiterhin werden Vitamine und MIneralstoffe aber auch Hormone und Wärme durch die Transportfunktion des Blutplasmas im Körper verteilt.

Zusammen mit dem im Blutplasma enthaltenen Stoff Fibrinogen sind die Thrombozyten für den Wundverschluss und die Blutgerinnung zuständig. Die Blutgerinnung ist ein hochkomplexer, lebenswichtiger Prozess, welcher für Wundverschluss nach Verletzungen und Operationen sorgt. Ohne diesen Prozess würde ein Lebenwesen bereits an kleinsten Verletzungen verbluten.

Die Leukozyten übernehmen die Funktion der Bekämpfung von Infektionen, Viren, Bakterien und Parasiten. Auch bilden Leukozyten Antikörper, die ein Lebewesen vor einem erneuten Ausbrauch der Krankheit schützen.

Die Funktion des Blutes ist sehr komplex und interagiert mit allen Organen und Zellen eines Lebewesens.

Blut und Krankheiten

Bei vielen Arztbesuchen gehört die Untersuchung des Blutes zur Routine. Das Blut gibt Aufschluss über eine Vielzahl möglicher Erkrankungen der Organe oder auf eine Infektion. Die Anordnung und Menge der Blutzellen spielt hierbei eine wesentliche Rolle.

Aber auch die Blutzellen selbst können krank sein. Eine Vielzahl von harmloseren und schweren bis hin zu lebensbedrohlichen Krankheiten können das Blut und unterschiedliche Blutzellen betreffen. Dies führt zu einer Beeinträchtigung im ganzen Körper. Unterschiedliche Symptome können daher auf eine Blutkrankheit hinweisen und dem behandelnden Arzt bereits erste Hinweise liefern.

Blutkrankheiten können sich ganz unterschiedlich äußern und werden ebenso unterschiedlich behandelt.

Quellen

  • Marlies Michl: BASICS Hämatologie. 4. Auflage. München 2016: Elsevier/Urban & Fischer-Verlag. ISBN-10: 3437421697.
  • Birgid Neumeister (Herausgeber),‎ Ingo Besenthal (Herausgeber),‎ Bernhard Otto Böhm (Herausgeber):Klinikleitfaden Labordiagnostik:
  • Philippe Furger: Labor quick: Laborwerte und Laborbefunde von A-Z, Differenzialdiagnose, Labormedizin. 2. Auflage.Stuttgart 2013: Georg Thieme-Verlag
  • Klaus Dörner: Taschenlehrbuch Klinische Chemie und Hämatologie. 8. Auflage.Stuttgart 2013: Georg Thieme-Verlag. ISBN-10: 3131297182.
  • Marc Deschka: Laborwerte von A-Z. 4. Auflage.Stuttgart 2011: W. Kohlhammer-Verlag. ISBN-10: 3170219162.
  • Vera Zylka-Menhorn: Blutwerte verstehen: Was das Blut über die Gesundheit verrät. 5. Auflage.Eschborn 2016: Avoxa – Mediengruppe Deutscher Apotheker GmbH. ISBN-10: 377411322X.
  • Blutwerte – erklärt von Dr.Stephans
  • Referenzseite zu Blutzellen Literatur: viamedici.thieme.de/lernmodule/histologie..