Ein Erythrozyt mit überdurchschnittlicher Größe trägt in der medizinischen Fachsprache den Begriff Megalozyt oder Gigantozyt. Diese großen Erythrozyten treten beinahe ausschließlich als Folge einer megaloblastären Anämie auf.

Ein Megalozytist ein rotes Blutkörperchen mit einer von der normalen Form abweichenden Gestalt. Herkömmliche Erythrozyten besitzen einen Durchmesser von ungefähr 7,5 Mikrometern. Am Rand erreichen sie eine Dicke von zwei Mikrometern und ihre Volumen liegen bei rund 90 fl (Femtoliter). In der Mitte zeigen die gesunden roten Blutkörperchen eine leichte Eindellung, weshalb sie eine bikonkave Form besitzen.

Megalozyten

Megalozyten – Gigantozyten

Im Unterschied zu den genannten Eigenschaften der gesunden Erythrozyten erreicht ein Megalozyt einen Durchmesser von mehr als neun Mikrometern. Außerdem verliert er die bikonkave Gestalt und nimmt eine ovale Geometrie ohne die angesprochenen Eindellungen an. Lediglich die Dicke an den Rändern bleibt mit den besagten zwei Mikrometern identisch. Das Volumen eines Megalozyten erreicht aufgrund der vergrößerten Werte über 100 Femtoliter.

Neben den reinen Zahlen unterscheidet sich einMegalozyt optisch in seiner Farbe von einem gesunden Erythrozyten. Oftmals sind die veränderten roten Blutkörperchen hyperchrom. Das bedeutet: Sie besitzen aufgrund eines gesteigerten Hämoglobingehaltes eine erhöhte Farbintensität.

Blutarmut führt zur Bildung von Megalozyten

Als Auslöser für das Entstehen von Megalozyten gilt in den meisten Fällen eine megaloblastische Anämie. Der Sammelbegriff fasst sämtliche Formen der Blutarmut zusammen, bei denen eine Störung im Knochenmark bei der DNA-Synthese der blutbildenden Zellen vorliegt. Das stört den Entwicklungs- und Reifungsprozess der roten Blutkörperchen, weshalb sie sich vergrößern und zu Megalozyten anwachsen.

Die megaloblastische Anämie als Grund der Megalozyten geht wiederum auf einen Mangel an Folsäure oder Vitamin B12 zurück. Folsäure nimmt der Mensch über die Nahrung auf. Die Ernährungsweise in der westlichen Welt deckt in der Regel den Bedarf. Allerdings begünstigen diverse Situationen wie ausgeprägter Alkoholismus, das Rauchen von Tabak oder eine Ersatztherapie für die Nieren den Folsäuremangel. Als Risikogruppen eines Mangels an Vitamin B12 gelten:

  • Personen ab einem Alter von 60 Jahren,
  • Schwangere,
  • Säuglinge,
  • chronisch kranke Personen.

Zusammengefasst entsteht ein Megalozyt aufgrund einer entsprechenden Blutarmut. Deren Ursachen begründen sich wiederum in einem Mangel an Folsäure oder Vitamin B12.

Quellen und weiterführende Ressourcen: