Die Entzündung des Blinddarms wird durch Entzündungsparameter und erhöhten Leukozyten begleitet.

Die Anzahl der Leukozyten bei einer Blinddarmentzündung zeigt sich stark erhöht. Als wichtige Entzündungswerte im Körper weisen sie auf die Infektion im Bereich des Wurmfortsatzes hin. In der Fachsprache bezeichnen Ärzte die Entzündung als Appendizitis. Breitet sich die Infektion auf den gesamten Blinddarm, dem Zäkum, aus, kommt es zu einer Typhlitis. Die Blinddarm-Entzündung nimmt bei allen Patienten einen individuellen Verlauf.

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Blutwerte zeigen erhöhte Entzündungsparameter © Zarathustra – Fotolia.com

Die Leukozyten stellen Entzündungswerte dar – zeigen eine Blinddarmentzündung aber nicht immer an.

Bei einer Blinddarmentzündung sind die Leukozyten im Blut der Betroffenen oberhalb des Normbereichs, weil das Immunsystem auf die Entzündung innerhalb des Körpers reagiert. Der Grund für eine derartige Reizung des Blinddarms liegt in verklemmten Speiseresten. Ebenso sorgt ein verdickter Schleim für eine zusätzliche Obstruktion.

Innerhalb des Blinddarms befinden sich Bakterien, die bei der Verdauung helfen. Entsteht eine Verstopfung, dringen diese Erreger in die Wand des von Experten als Appendix bezeichneten Wurmfortsatzes ein. Hier infizieren die Bakterien die Blinddarmwände. Auf eine Infektion mit genannten Krankheitserregern sowie auf Viren oder Pilze reagiert der menschliche Organismus immer gleich. Um die Keimabwehr zu starten, kommt es zu einer verstärkten Durchblutung. Die Zahl der weißen Blutkörperchen erhöht sich drastisch, um die Erreger zu bekämpfen.

Somit weisen die Entzündungs-Werte auf eine Appendizitis hin, bevor der Betroffene die charakteristischen Schmerzen verspürt. Bedeutende Anhaltspunkte bei einer Blinddarmentzündung sind die Leukozyten sowie das CRP. Letztgenanntes bezeichnet das C-reaktive Protein. Es vermehrt sich speziell bei bakteriellen Infektionen innerhalb des Organismus.

 

Die Leukozytenzahl orientiert sich im Grad der Entzündung

Der Verlauf einer Entzündung des Blinddarms zeigt sich bei den betroffenen Patienten unterschiedlich. In einigen Fällen kommt es ausschließlich zu einer leichten Reizung. Andere Menschen klagen über eine schwere Infektion mit den typischen Schmerzen. Schlimmstenfalls bricht die Wand des Blinddarms, sodass sich die Entzündung in den ganzen Bauchbereich ausbreitet. Die Mediziner sprechen hierbei von einer Perforation in die Bauchhöhle. Als Folge entsteht eine Peritonitis (Bauchfell-Entzündung).

Die gesteigerte Zahl der Leukozyten bei einer Blinddarmentzündung hängt von dem eigentlichen Krankheitsverlauf ab. Besteht ausschließlich ein kleiner Reiz, erhöhen sich die weißen Blutkörperchen auf einen Wert von bis zu 12.000 Leukozyten in einem Mikroliter Blut. Der Normalwert liegt bei Frauen und Männern zwischen 3.800 und 10.500 weißen Blutzellen pro Mikroliter.

Breitet sich die Entzündung innerhalb der Blinddarmwand aus, kommt es zu dem Durchbruch des Wurmfortsatzes. Dabei vermehren sich die Bakterien. Das Immunsystem sorgt unverzüglich für eine Erhöhung der Leukozyten bei der Blinddarmentzündung. Somit steigt deren Wert auf über 13.000 weiße Blutzellen in einem Mikroliter Blut.

 

Die deutlich erkennbare Leukozytose weist nicht in jedem Fall auf den Grad der Entzündung hin. Bei Kindern steigen die Leukozyten bei einer Blinddarmentzündung bereits deutlich an, wenn es sich ausschließlich um eine leichte Reizung handelt. Bei älteren Menschen verändern sich die Leukozyten-Werte kaum oder gar nicht. Um bei ihnen eine Blinddarm-Entzündung festzustellen, konzentrieren sich die Ärzte verstärkt auf das CRP, das sie auch Akute-Phase-Protein nennen. Speziell bei einer akuten Infektion stellt es aufgrund seiner erhöhten Konzentration einen unmissverständlichen Marker dar.

 

Die Appendizitis nicht sicher feststellbar

Allein eine erhöhte Anzahl der weißen Blutzellen stellt keinen Beweis für eine Blinddarm-Entzündung dar. Der Entzündungs-Parameter CRP zeigt sich ebenso bei anderen Ursachen deutlich über dem Normbereich. Um eine Appendizitis festzustellen, achten die Mediziner auf die typischen Symptome. Beispielsweise leiden Betroffene in diesem Fall an:

  • Fieber,
  • Bauchschmerzen,
  • Druckschmerzen im rechten Unterbauchbereich
  • und Übelkeit.

 

Für sich genommen bilden die Anzeichen unspezifische Symptome. Kommen die erhöhten Entzündungswerte im Blut hinzu, diagnostizieren die Ärzte eine Blinddarmentzündung. Die Entscheidung, ob es zu einer Operation und damit zum Entfernen des Blinddarms kommt, obliegt dem behandelnden Chirurgen.

 

Die Leukozyten-Werte bei einer Blinddarm-Entzündung zusammengefasst

Leiden die Patienten an den typischen Unterleibsschmerzen, besteht der Verdacht auf eine Infektion im Bereich des Wurmfortsatzes. In diesem Fall zeigen sich die Entzündungswerte wie CRP und die Leukozyten bei der Blinddarmentzündung erhöht. Damit bekämpft der Organismus die Bakterien, die sich aus dem Darm in die Darmwand begeben. Hier infizieren sie diese, sodass es zu einem leichten oder schweren Verlauf der Entzündung kommt. Bei einem Durchbruch der Darmwand dringen die Erreger in die gesamte Bauchhöhle ein.

 

weiterführend:

http://www.dr-gumpert.de/html/therapie_blinddarmentzuendung.html