Symptomatik der Blutkrebs-Erkrankung

Die Hyperleukozytose, bekannt als Leukämie, betrifft in Deutschland jährlich 9.200 Menschen. Es handelt sich dabei um eine Erkrankung des lymphatischen und blutbildenden Systems mit von der Art abhängigen, aber vielfach identischen Symptomen der Leukämie.

chronische lymphatische Leukämie Verlauf
chronische lymphatische Leukämie Copyright: Toeytoey bigstockphoto, leukozyten-info.de

Viele Leukämie-Symptome verdanken sich dem Umstand, dass der Patient wenig gesunde Blutzellen oder übermäßig viele kranke, leukämische Zellen besitzt. Spezifische Anzeichen hängen davon ab, ob es sich um eine akute oder chronische Art der Leukämie handelt.

Symptome der Leukämie oft unspezifisch

Erste Anzeichen und Symptome der auch als Leukose bezeichneten Hyperleukozytose (Leukämie) stellen beispielsweise Blutarmut oder vermehrt auftretende Infektionen dar. Zunächst treten bei der chronischen Leukämie keine Symptome auf. Deshalb entdecken Ärzte sie meist später.

„Weißes Blut“ durch Blutbildungs-Störungen

Viele Leukämie Symptome verdanken sich dem Umstand, dass der Patient wenig gesunde Blutzellen oder übermäßig viele kranke, leukämische Zellen besitzt. Spezifische Anzeichen hängen davon ab, ob es sich um eine akute oder chronische Leukämie handelt. Akute Leukämie Symptome zeichnen sich nicht ab, sondern treten plötzlich auf. Unter Umständen verschlechtert sich der Zustand des Patienten in nur wenigen Tagen.

Akute Leukämie und ihre Symptome

Die Begleit-Erscheinungen einer akute Leukämie zeichnen sich nicht ab, sie treten plötzlich auf. Unter Umständen verschlechtert sich der Zustand des Patienten in nur wenigen Tagen oder Wochen und endet ohne Behandlung mit dem Tod.

Zu den typischen, jedoch unspezifischen Symptomen einer akuten Hyperleukozytose gehören:

  •  Müdigkeit und Abgeschlagenheit,
  •  verminderte Leistungsfähigkeit,
  •  Blässe,
  •  vermehrte Infektanfälligkeit,
  •  anhaltendes Fieber,
  •  häufige Blutungen von Nase und Zahnfleisch,
  •  Petechien (punktförmige Einblutungen der Haut),
  •  Gingivitis (Zahnfleischentzündung),
  •  Hämatome (blaue Flecken),
  •  verzögerte Hämostase (Blutstillung),
  •  nicht selbstständig hergeleiteter Gewichtsverlust,
  •  Anorexie (Appetitlosigkeit),
  •  Schmerzen in den Knochen,

(Die durch die Leukämie bedingten Knochenschmerzen treten im Knochengewebe auf. Der Patient nimmt die tiefen somatischen Schmerzen als dumpf wahr.)

  •  geschwollene Lymphknoten an Hals, Achselhöhlen und Leiste,
  •  Schmerzen oder Druckgefühl im Oberbauch durch eine vergrößerte Milz (Splenomegalie),
  •  Vergrößerung der Leber (Hepatomegalie)
  •  Verstopfungen kleiner Blutgefäße, selten juckende bräunlich-rote, violette Flecken, Blasen oder
  • Knötchen in der Haut durch leukämische Zellen,
  •  selten starke Kopfschmerzen durch Befall der Hirnhäute (Meningeosis leucaemica),
  • Lichtempfindlichkeit, Gesichts-Lähmungen, Sehstörungen, Übelkeit und Erbrechen,
  •  Schwindel oder Gefühlsstörungen durch Befall des zentralen Nervensystems,
  •  Herzrasen,
  •  Luftnot.

Die chronische Hyperleukozytose und ihre Symptome

Chronische Arten der Leukämie und deren Symptome betreffen in der Regel nur erwachsene Personen. Sie treten im Vergleich zu den akuten Formen, unter denen auch Kinder leiden, langsamer auf. Die Krankheit entwickelt sich schleichend und bleibt im Anfangsstadium unbemerkt.

Oft entdecken Mediziner die chronische myeloische (vom Knochenmark ausgehende) oder lymphatische Leukämie bei einer aus anderen Gründen durchgeführten Blutuntersuchung durch Zufall. Der Arzt vermutet eine Leukämie aufgrund einer bei allen Arten der Erkrankung typisch vorkommenden zu hohen Anzahl an Leukozyten.

Mit der Vermehrung kranker leukämischer Zellen und der Verdrängung gesunder Blutbestandteile, kommt es zu diversen Leukämie-Symptomen. Diese entstehen durch die beeinträchtigte oder unterbundene Blutbildung im Knochenmark. Der Patient leidet in dessen Folge unter einer Blutarmut (Anämie).

Diese zeigt sich durch ein unspezifisches allgemeines Krankheitsgefühl mit

  •  dem für die Leukämie typischen Symptom des blassen Aussehens,
  •  Abgeschlagenheit sowie
  •  einer geringen Leistungsfähigkeit.

Rote Blutkörperchen transportieren Sauerstoff. Durch den fortschreitenden Mangel erfolgt die Beförderung des lebenswichtigen Gases und damit die Versorgung der Organe nur in unzureichendem Maße. Die Folge sind die genannten Leukämie-Symptome.

Der Patient mit chronischer Leukämie klagt bei einer weitgehend verringerten Anzahl an Erythrozyten (Wert des Hämoglobins (roter Blutfarbstoff) unter 10 Gramm pro Deziliter) des Weiteren über:

  •  Atemnot und
  •  Herzklopfen.

Letztgenannte Leukämie-Symptome ergeben sich bereits bei kleinsten körperlichen Anstrengungen.

Infektionen – eine Folge des Mangels an gesunden Leukozyten

Der Mangel an gesunden weißen Blutkörperchen bewirkt, eine verminderte Fähigkeit des Körpers, Krankheitserreger effektiv zu bekämpfen. Unter einer chronischen Leukämie leidende Menschen neigen infolgedessen unter häufigen Infektionen.

Die Patienten fühlen sich nicht wohl. Sie klagen beispielsweise über grippe-ähnliche Symptome oder schwerwiegende auf Entzündungen zurückzuführende Erkrankungen. Dazu gehören:

  •  Fieber,
  •  Kopfschmerzen,
  •  Lungenentzündung (Pneumonie),
  •  Bronchitis (Bronchialkatarrh),
  •  Entzündungen des Zahnfleisches (Gingivitis) sowie
  •  entzündete Zahnwurzeln.

Weitere mögliche Entzündungsherde finden sich in der Mundschleimhaut, bei den Tonsillen (Mandeln) und beim Darmausgang. Der hauptsächliche Grund für die vermehrten und wiederkehrenden Entzündungen besteht in einer Verringerung der Monozyten (größte Blutkörperchen im peripheren Blut), der Granulozyten (große weiße Blutkörperchen mit feinkörnigem Protoplasma) und der Immunglobuline (Abwehreiweiße).

Besteht ein Mangel an Thrombozyten (Blutplättchen), wirkt sich dies negativ auf die Gerinnungsfähigkeit des Blutes aus. Die Blutgerinnung bezeichnet eine physiologische Erstarrung des Blutes nach Austritt aus einem Blutgefäß.

Demzufolge besteht bei einem Wert von unter 80/nl eine

  •  erhöhte Blutungsneigung.
    Aufgrund dieser hämorrhagischen Diathese (Blutdurchtritt) kommt es zu:
  •  verstärkten Menstruations-Blutungen,
  •  zu Krankheitserscheinungen der Purpura,
    Die bei Medizinern als solche bekannte „Blutflecken-Krankheit“ bezeichnet kleinfleckige Haut-, Unterhaut- (Subkutis) und Schleimhaut-Blutungen aus den Kapillaren.
  •  einer Neigung zu Hämatomen sowie
  •  häufigem Zahnfleisch- und Nasenbluten und
  •  schwer stillbaren Blutungen (beispielsweise nach Zahnarztbesuch).

Sinkt die Thrombozytenzahl auf unter 20/nl ab, führt dies zu inneren Blutungen bei Ermangelung merkbarer auslösender Ursache.

Als Symptome der Leukämie chronischer Art treten fast ausnahmslos Schwellungen der Lymphknoten unter den Achseln, in den Leisten und am Hals auf. Häufig finden die Ärzte bei ihren Patienten eine vergrößerte Milz (Splenomegalie) vor, die wiederum ein Druckgefühl und Schmerzen im Oberbauch verursacht.

Bei der Splenomegalie übersteigt das Gewicht der Milz das von 350 Gramm. Als weiteres Indiz der Milzvergrößerung gilt ein Überschreiten der maximalen Normalwerte. Diese betragen vier Zentimeter in der Breite und maximal sieben Zentimeter im Querdurchmesser. Die Länge der Milz überschreitet im Rahmen einer Splenomegalie 11 Zentimeter nicht.

Weitere Symptome der Leukämie chronischer Art:

  •  Beeinträchtigung von Niere (Ren) und Leber (Hepar),
  •  Gewichtsverlust und Appetitlosigkeit,
  •  Fieber, das scheinbar ohne Ursache auftritt,
  •  starke, nächtliche Schweißbildung,
  •  Schmerzgefühl in den Knochen.

Keine der Leukämie-Symptome stellt für sich eine gesicherte Diagnose der Krankheit dar. Es treten selten alle Krankheitszeichen zur gleichen Zeit auf. Eine Untersuchung des Blutes und des Knochenmarkes des Patienten bringt Aufschluss darüber, ob der Arzt mit seinem Verdacht einer Leukämie richtig liegt. Ist dem so, findet das Labor unreife Zellen.

Um die Schwere der Erkrankung und damit einhergehende Leukämie-Symptome abzuschätzen, eignet sich folgende Aufstellung der bei Blutkrebs relevanten Blutwerte, wie sie bei einem gesunden Menschen anzunehmen sind:

Erythrozyten:
Männer: 4,5 – 5,9 tausend Milliarden / Liter Blut
Frauen: 4,0 – 5,2 tausend Milliarden / Liter Blut

Hämoglobin:
Männer: 140 – 180 Gramm / Liter Blut
Frauen: 120 – 160 Gramm / Liter Blut

Thrombozyten:
150 bis 350 tausend Milliarden / Liter Blut

Hämatokrit (Verhältnis der roten Blutkörperchen zum Blutplasma):
Männer: 41 – 50 Prozent
Frauen: 37 – 46 Prozent

Leukozyten:
4,0 – 10,0 Milliarden / Liter Blut
Der Anteil an Granulozyten beträgt, 50 – 70 Prozent, der der Monozyten 2 – 6 Prozent und der der Lymphozyten 25 – 45 Prozent.

Symptome bei myelodysplastischen Syndromen (MDS)

Mehrere Krankheitsformen fallen unter die Bezeichnung der myelodysplastischen Syndrome. Bei ihnen liegt eine Störung des Reifungsprozesses von Blutzellen allgemein vor. Bei den Unterformen betrifft dies rote oder weiße Blutkörperchen, Blutplättchen oder andere Zellen im Blut.

Zu den typischen Symptomen der zur Leukämie zählenden myelodysplastischen Syndrome gehören die:

  •  sogenannte Anämie (Blutarmut) als Folge eines Mangels an roten Blutkörperchen,
    Sie äußert sich durch Blässe, Ohrensausen, Schwindel, Müdigkeit sowie Übelkeit.
  •  Infektions-Anfälligkeit, bedingt durch einen Mangel an weißen Blutkörperchen,
  •  Blutungsneigung der Haut (Petechien, Hämatome), des Zahnfleisches und der Nase bei einem Mangel von Thrombozyten.

Leukämie – eine Erkrankung mit zahlreichen Symptomen

Die Symptome der akuten und chronischen Leukämie sind vielfältiger Art sowie unspezifisch. Sie reichen von denen der Grippe bis hin zu Lymphknoten-Schwellungen und Vergrößerungen innerer Organe. Die Neigung zu Blutungen führt in schweren Fällen zu gefährlichen inneren Blutungen.

Quellen, Verweise und weiterführende Informationen: