Blutkrebs Leukämie: Heilungs-Chancen der Krankheit und Rückfälle

Der als Leukämie bekannte Blutkrebs stellt für die betroffenen Patienten eine lebensbedrohliche Gefahr dar. Im weiteren Verlauf folgen ausführliche Informationen über die Heilungs-Chancen der Krankheit.

Jährlich erkranken in Deutschland ungefähr 8.000 Personen an Leukämie. In den letzten Jahren verzeichnete die medizinische Forschung deutliche Fortschritte. Sie beziehen sich auf die frühe Diagnose der Krankheit und auf ihre Therapie. Dadurch verbesserten sich die Heilungs-Chancen der Leukämie.


Die konkreten Optionen eines Patienten auf eine vollständige Heilung hängen von verschiedenen Faktoren ab. Die Mediziner unterscheiden zwischen der akuten und der chronischen Leukämie. Bei den beiden Arten fällt die bevorzugte Therapie und somit die Wahrscheinlichkeit einer Heilung vom Blutkrebs different aus.

Heilungs-Chancen der akuten Leukämie durch die Chemotherapie

Die akute Leukämie behandeln die Ärzte mit einer intensiven, aggressiven Chemotherapie. Sie verfolgt das Ziel, den Patienten von der Leukämie zu heilen. Eine Kombination aus unterschiedlichen Zytostatika greift die Krebszellen an, um sie abzutöten. Das gelingt nicht in allen Fällen. Eine sogenannte Voll-Remission (die vollständige Rückbildung des Blutkrebses) erreichen die Mediziner bei 60 bis 80 Prozent der Patienten. Hierbei enthalten das Blut und das Knochenmark keinerlei Krebszellen mehr. Reduziert die Chemotherapie die Anzahl der Krebszellen ohne sie vollständig abzutöten, sprechen die Mediziner von einer Teil-Remission.

Gelingt es, die Krankheit durch die Chemotherapie komplett zurückzudrängen, liegt nicht zwingend eine dauerhafte Heilung von der Leukämie vor. Oftmals zeigen sich bei den Patienten die als Rezidiven bekannten Rückfälle. Erneut hängen die Leukämie-Heilungschancen von der konkreten Form des Krebses ab. Diesbezüglich existiert die akute lymphatische Leukämie. Hierbei kommt es in 50 bis 60 Prozent der Fälle zu einem Rückfall. Bei der akuten myeloischen Leukämie liegt der Wert nochmals höher. Dort geschieht ein Rückfall im Durchschnitt bei 80 Prozent der Patienten.

Die vollständigen Leukämie-Heilungschancen steigen mit der Zeit ohne Rezidiven an. Je länger die Zeitspanne nach der Remission ohne Rückfall bleibt, desto mehr erhöht sich die Wahrscheinlichkeit eines dauerhaften Therapie-Erfolgs.

 

Beste Heilungs-Chancen bei einer Stammzellen-Transplantation

Die erwähnte Chemotherapie stellt für die Ärzte den ersten Weg dar, um eine akute Leukämie zu behandeln. Allerdings reicht die Therapie mit den Zytostatika in manchen Fällen nicht aus, um eine Voll-Remission ohne Rückfälle zu erreichen. Deswegen existiert mit der Stammzellen-Transplantation eine weitere Option der Behandlung, um die Heilungs-Chancen des Patienten zu erhöhen.

Die Stammzellen-Transplantation kommt in den nachfolgend genannten Situationen zum Einsatz:

  • im Fall einer Teil-Remission, bei der das Blut und das Knochenmark weiterhin Krebszellen aufweisen,
  • nach einem Rückfall,
  • bei Hochrisiko-Patienten; hierbei schätzen die Ärzte die Leukämie-Heilungschancen durch die alleinige Chemotherapie als gering ein.

Bei den genannten Fällen stellt die Transfusion von Stammzellen die letzte Chance auf das Überleben des Patienten dar.

Die Stammzellen-Transplantation verfolgt das Ziel, die kranken Zellen im Knochenmark durch gesunde Zellen zu ersetzen. Die erwähnten gesunden Zellen stammen von einem Spender. In seltenen Fällen liefert der Patient selbst die benötigten Blutstammzellen. Der Eingriff setzt identische Gewebe-Merkmale der Blutzellen von Patient und Spender voraus. Andernfalls stößt der Körper des Leukämie-Erkrankten die gespendeten Zellen ab. Das erschwert die Suche nach einem geeigneten Spender.

Grundsätzlich fallen die Leukämie-Heilungschancen bei der Stammzellen-Transplantation am größten aus. Zwischen 40 und 60 Prozent der Patienten bleiben nach dem Eingriff über längere Zeit frei von Rückfällen. Der genannte Wert gilt unabhängig davon, ob die Transplantation im Rahmen einer Erstbehandlung oder aufgrund von Rezidiven stattfand.

 

Therapie und Heilungsaussichten bei der chronischen Leukämie

Liegt eine chronische Leukämie vor, verfolgt die Chemotherapie eine andere Zielsetzung. Das wirkt sich auf die vollständigen Leukämie-Heilungschancen aus. Zwar erhalten die Patienten eine Therapie mit Zytostatika, allerdings liegt ihr die Absicht zugrunde, den Blutkrebs zu kontrollieren. Folglich geht es nicht darum, die Krankheit vollständig zu heilen.

Eine dauerhafte Heilung der chronischen Leukämie mit der Chemotherapie gelingt in seltenen Ausnahmefällen. Das Ziel einer dauerhaft erfolgreichen Therapie erreichen die Mediziner ausschließlich mit der erläuterten Stammzellen-Transplantation. Die statistischen Leukämie-Heilungschancen hängen wiederum von der konkreten Art des Blutkrebses ab.

Eine Transplantation der Stammzellen in der Anfangsphase bei der chronischen myeloischen Leukämie gilt als aussichtsreich. Ungefähr 70 Prozent der Patienten leben noch fünf Jahre nach der Diagnose. Die Hälfte von ihnen schätzen die Ärzte als geheilt ein. Bei späterem Beginn der Therapie sinken die Erfolgs-Chancen drastisch.

Die chronische lymphatische Leukämie behandeln die Ärzte über mehrere Jahre ambulant. Dadurch tritt keine vollständige Heilung ein, dafür realisiert die Therapie beschwerdefreie Zeiten. Erneut verfolgt die medizinische Versorgung nicht das Ziel der vollständigen Heilung.

Zusammengefasst hängen die Leukämie-Heilungschancen und die Wahrscheinlichkeit von Rückfällen von der Art des Blutkrebses ab. Die Ärzte beginnen die Behandlung in der Regel mit einer Chemotherapie. Die besten Erfolgsaussichten verspricht eine Transplantation gesunder Stammzellen.

 

veröffentlicht von: Anna Nilsson,

weitere Informationen:

https://www.marienkrankenhaus.com/ueber-uns/kommunikation/fachartikel/das-medizinische-fachgespraech/behandlungsmethoden-und-heilungschancen-bei-leukaemie/

http://www.krebsgesellschaft.de/onko-internetportal/basis-informationen-krebs/krebsarten/leukaemie/therapie/therapie-akuter-leukaemien.html