Entzündungs-Marker zur Diagnose von Entzündungen im Körper und deren Ursache

Jeder Körperteil und jedes Organ ist anfällig für einen Infekt. Die Symptome von Entzündungen im Körper sind vielfältig. Inflammationen treten in unterschiedlichem Ausmaß auf. Diese reichen von einem harmlosen Pickel bis zu einer lebensbedrohlichen Hirnhaut-Entzündung. Infektionen dienen der Abwehr von Krankheits-Erregern. Krankmachende Reize lösen sie aus.

Herz im Körper
Herz und Organentzündungen © hywards – Fotolia.com

Liegt eine Infektion im Körper vor, stellt das der Arzt leicht über die Blutwerte fest. Die darin enthaltenen Entzündungs-Marker deuten auf entzündliche Stellen im Körper hin. Eine weitere Möglichkeit ist eine Überprüfung der Leukozyten-Anzahl in Urin, Stuhl oder Nervenwasser. Ist die Zahl der Leukozyten erhöht, liegt eine Entzündung vor.

Was ist eine infektiöse Entzündung im Körper?

Eine Entzündung und deren Symptome im Körper ist die Folge von Abwehrprozessen des Körpers gegen Angriffe aller Art, wie Gifte, Fremdkörper, Bakterien und Viren. Der Körper reagiert mit Entzündungen gegen krankmachende Reize. Wie stark diese sind, hängt von der Anzahl, Intensität und Dauer ab. Mit einer Infektion wehrt sich der Körper mit dem Ziel, die Schädlinge abzuwehren.

Kennzeichen einer Entzündung

Bei einer Entzündung treten fünf Anzeichen auf:

  • Rötung,
  • Wärme,
  • Schmerz,
  • Schwellung und
  • gestörte Funktionen.

Allgemeine Entzündungszeichen wie Fieber treten zusätzlich auf. Fieber hemmt die Vermehrung von Erregern. Die Rötung entsteht durch chemische Signale, die Botenstoffe freisetzen, was zu einer Erweiterung der Blutgefäße führt und zu Rötungen.

Durch den intensivierten Blutstrom zur erkrankten Stelle erscheint diese gleichzeitig wärmer. Die Poren der Kapillaren weiten sich, Blutplasma und weiße Blutzellen treten aus. Die Leukozyten erzeugen zusammen mit der Gewebs-Flüssigkeit eine Schwellung. Dabei drücken sie auf feinste Nerven-Endungen, was den Schmerz verursacht.

Betroffene Körperteile sind durch die schmerzhafte Schwellung in ihrer Funktion eingeschränkt. Fieber kommt hinzu. Alexander Zarbock, vom Max-Planck-Institut für molekulare Biomedizin gibt in seinem Forschungs-Bericht „Molekulare Mechanismen bei Entzündungsreaktionen“ Aufschluss über die Ablaufprozesse bei Entzündungen (http://www.mpi-muenster.mpg.de/2572/research_report_6672031?c=14854).

Auslöser entzündlicher Prozesse

Infektionen haben verschiedene Ursachen. Sie reizen das Gewebe und lösen somit die Entzündung aus:

  • Bakterien, Pilze, Viren oder Parasiten,
  • Prellungen, Zerrungen oder Blutergüsse,
  • chemische Substanzen wie Gifte und Säuren,
  • physikalische Reize wie Hitze, Frost,
  • Fremdkörper, die in den Körper eindringen,
  • Allergene wie Pollen, Tierhaare, Nahrungsmittel,
  • Stoffwechsel-Abbau-Produkte, die im Körper entstehen.

Entzündungs-Zeichen im Blut

Schwere Entzündungen im Körper und deren Symptome erkennt der Arzt durch eine Untersuchung des Blutes. Die daraus resultierenden Werte sind sogenannte Entzündungs-Zeichen, Entzündungs-Werte oder Entzündungs-Parameter. Anhand dieser Werte kann der Arzt ungezielt nach Entzündungen im Körper suchen. Bei Verdacht auf eine Infektion untersucht der Arzt zunächst eine Blutprobe auf Entzündungszeichen. Anschließend leitet er behandelnde Schritte ein. Den Verlauf einer Erkrankung überprüft der Mediziner ebenfalls mittels einer Blut-Untersuchung.

Entzündungs-Parameter im Blut

Bei schweren Entzündungen im Körper steigen bestimmte Blutwerte (Entzündungswerte) an. Zu den Entzündungs-Parametern zählen die Anzahl der weißen Blutzellen (Leukozyten), die Blutsenkungs-Geschwindigkeit (BGS) und das C-reaktive Protein (CRP). Sind ein oder mehrere Werte erhöht, weisen die Symptome auf eine Entzündung im Körper hin. Ist die Anzahl der Leukozyten sehr hoch, liegt eine akute Infektion vor. Leukozyten bekämpfen schädliche Bakterien und Pilze im Körper und treten dadurch vermehrt auf.

Der Entzündungs-Marker Blutsenkungs-Geschwindigkeit

Bei der Blutsenkungs-Geschwindigkeit misst der Arzt, wie lange Blutzellen brauchen, um in einem senkrechten Röhrchen abzusinken. Durch Entzündungen enthält das Blut mehr Eiweiße. Diese verkleben die Blutkörperchen, wodurch diese schneller zu Boden sinken. Mögliche Gründe für eine Erhöhung der Geschwindigkeit sind: Entzündungen, wie Schilddrüsen-Entzündung, Tumor-Erkrankungen, Autoimmun-Erkrankungen, Nieren-Erkrankungen, Blutkrankheiten, chronische Leber-Erkrankungen oder rheumatische Erkrankungen.

C-reaktives Protein als Marker

Der Entzündungs-Marker C-reaktives Protein sorgt für den Abbau von Krankheitserregern. Ist der Wert erhöht, besteht eine Entzündung im Körper wie ein akuter Herzinfarkt, Nieren-Becken-Entzündung, Lungen-Entzündung, Bronchitis oder Tuberkulose. Der Marker reagiert im Vergleich zur Blutsenkungs-Geschwindigkeit schneller. Mediziner ziehen ihn als Diagnosefaktor vor. Er dient zur Diagnose von bakteriellen Infektionen und zur Überprüfung der Werte bei einer Antibiotika-Behandlung.

Leukozyten-Anzahl erhöht bei entzündlichen Prozessen

Neben den Entzündungs-Werten sind auch körperliche Reaktionen Indizien für eine Entzündung im Körper. Dazu gehören eine erhöhte Körpertemperatur und eine erhöhte Zahl an Leukozyten im Nervenwasser, in Urin oder Stuhl.

Eine erhöhte Anzahl an weißen Blutzellen ist ein typisches Entzündungs-Zeichen. Ist dies der Fall, spricht der Mediziner von einer Leukozytose. Leukozyten dienen der Immunabwehr. Sie bekämpfen Krankheits-Erreger. Weisen die Symptome auf eine Entzündung im Körper hin ist die Leukozyten-Zahl erhöht. Bei Infekten stimuliert das Immunsystem die Freisetzung der Leukozyten aus dem Knochenmark zur Abwehr. Ursache sind Infektionen durch Bakterien, Pilze oder Viren.

Das Blutbild gibt Aufschluss über die Leukozyten-Anzahl

Um die Anzahl der weißen Blutkörperchen festzustellen, macht der Mediziner ein kleines Blutbild. Ein Differenzial-Blutbild schließt der Arzt an, wenn die Entzündungswerte im Blut deutlich zu hoch sind, so Dr. Frank Schäfer. Beim Differenzial-Blutbild bestimmt der Mediziner laut Dr. Schäfer den prozentualen Anteil bestimmter Typen von weißen Blutzellen. Beide Untersuchungen zusammen ergeben das große Blutbild. Zusätzlich überprüft der Arzt weitere Entzündungswerte im Blut, wie die Blutsenkungs-Geschwindigkeit und das C-reaktive Protein.

Zusammenfassung der medizinischen Erkenntnisse zu Entzündungen

Entzündungen im Körper und deren Symptome sind vielfältig. Sie treten an den verschiedensten Körperteilen und Organen auf. Äußere Reize verursachen Infektionen, die dem Körper schaden. Die Entzündung dient zur Abwehr der Erreger. Der Arzt erkennt sie durch körperliche Symptome und durch eine Untersuchung des Blutes. Liegt eine Infektion vor, treten Entzündungs-Marker auf. Die Leukozyten-Anzahl ist erhöht. Der Arzt schließt weitere Untersuchungen an und erstellt einen Therapieplan.

 

weiterführend:

http://www.pharmazeutische-zeitung.de/?id=6684
http://www.mpi-muenster.mpg.de/2572/research_report_6672031?c=14854